Heute morgen bin ich ziemlich unsicher, wie ich weiter radle, was Gott will. Es gibt nur drei Routen durch die Wüste Sahara nach Süden und Namibia. Eine an der Westküste entlang und zwei durch Algerien. Von den zwei ist nur die eine sinnvoll, da die andere noch länger über Piste führt. Das ist nichts für Rad mit Anhänger. Bleiben zwei Routen.
This morning I’m uncertain how to go ahead – what is the will of God? There are only 3 routs through Sahara desert to south and Namibia. One along the west coast and two through Algeria.
Ich frage Gott: "Was ist dran?". Dann muss ich ständig an eine "Botschaft" denken, die auf meiner Rollschuh-Tour durch Norwegen und Schweden eine Rolle spielte: "Go to Portugal!" (Geh nach Portugal!). Das kann ich überhaupt nicht einordnen.Was soll das nun, ich denke, ich radle nach Namibia? Habe gestern und vorgestern seches Impfungen über mich ergehen lassen. Die brauche ich für Portugal nicht. Hat nicht sogar Gott selbst dafür gesorgt, dass diese Impfungen zum grössten Teil von anderen, nämlich den Spaniern, bezahlt wurden?
I ask God: „What shall I do?“ Then I remember a “message” from my rollerskate-tour through Norway and Sweden: “Got to Portugal.” I don’t understand what it means. Actually I’m on my way to Namibia. Yesterday and the day before I endured 6 injections. I don’t need them for Portugal. Didn’t God himself arrange that most of them have been payed by other people from Spain?
Um das zu verdauen, schwimme ich im Meer. Auf dem Rückweg zu meinen Sachen sehe ich Muscheln am Strand liegen. Soll ich ein "Los" werfen? Ich mache sowas nicht (gerne); sammle doch zwei Muscheln auf und sage: "Gut Gott, wenn beide Muscheln auf der Unterseite liegen, dann radle ich zurück nach Portugal - auch wenn ich nicht weiß, warum dann diese Impfungen und dieser Umweg.".
To assimilate this I go swimming in the ocean. On the way back to my place I find shells at the beach. Shall I throw a lot? I don’t like doing this very much … but I take 2 shells, going: “Okay God, if both of them lay on the downside, I go back to Portugal – even if I don’t know, why the injections and this indirect way.
Ich werfe beide hoch. Sie landen beide auf der Oberseite. Mmmmhhh ... Nochmal. Beide auf der Unterseite. Was nun? Nochmal. Eine auf der Oberseite, eine auf der Unterseite.
Unentschieden!
Da geht mir ein Licht auf: "Nach Westen!". Also durch Marokko nach Westen radeln. Kann sein, dass ich "im Westen" nach Norden in Richtung Portugal abbiege ... oder aber nach Süden.
I throw up both. They land on the upside. Hmmm – again. Both on the downside. What now? Again. One up and one down ...
Undecided.
Then I saw a daylight. “Go west!” West through Marokko. Maybe I go north then “in the west”, maybe I go south then …
Über die Grenze von Melilla / Spanien nach Marokko komme ich mit kleiner Verzögerung. Ein Stempel fehlt mir, aber ein netter Araber ist schnell an meiner Seite und hilft mir. Natürlich ist er nicht nur nett, sondern auch Geschäftstüchtig. 5 Euro Trinkgeld für 15 Minuten ist kein schlechter Stundenlohn.
With a little delay I cross the border vom Melilla (Spain) to Marokko. A seal is missing but a friendly Arabian is helping me soon. Of course he’s not only kind, but also efficient. 5 Euros tip for a 15-minutes-help is not the badest wage.
Kurz nach Nador sehe ich einen Radler mit Gepäcktaschen vor mir. Trotz Anhänger bin ich auf glatter und breiter Strasse etwas schneller als er und hole ihn ein. Es ist Johannes aus Thüringen. Ein Theologe, der seit drei Monaten durch Marokko radelt, meistens durch entlegene Gebiete im Atlas. Jetzt auf dem Weg ins Rif-Gebirgen.
Now I am in Marokko.
Near Nador I see another cyclist with luggage in front of me. Although I carry my trailer with me I am a little faster than him on this dry and big street and I catch him up. He is Johannes from Thuringia. A theologian, cycling through Marokko since 3 months, mostly on outlying routes in the Altas-mountains. Now on his way to the Rif-mountains.
We go further together and spend the night near Drouch. I also tell him about my “lot-throw”, he is really interested.
Wow! Schön, wieder von dir zu lesen - hab mir schon Gedanken gemacht, was nun aus dir geworden ist - in Afrika, ohne Videokamera, halb in der Wüste ... ;-). Aber offenbar gibt's noch eine Foto-Kamera - sehr schön!
AntwortenLöschenPass auf dich auf - nein, lass auf dich aufpassen! :-) BB!