04.11.2011

Aethiopien: Freundlich und trickreich

Aethiopien ist genial. Bisher kenne ich zwar nur Addis Ababa. Aber:
Das Klima ist fuer mich als Deutscher ideal. Hier ist immer deutsches Sommerwetter. Addis Ababa liegt nicht weit vom Aequator und 2.000 m ueber dem Meer, nicht viel niedriger als der hoechste Berg in Deutschland.

Die Preise sind sehr guenstig. Ein Mittagessen kann ich fuer weniger als 2 Euro haben. Ein einfaches Zimmer im Hotel gibt es fuer 4 Euro. Eine Busfahrt von 600 km weniger als 16 Euro. In einem der vielen kleinen Laeden bezahle ich fuer 1 kg Bananen, zwei kleine Brote und eine Flasche Wasser insgesamt 24 Birr = 1 Euro.
Ich koennte allerdings auch ins Sheraton Hotel gehen und dort fuer die "Villa", das teuerste "Zimmer" ueber 2.000 Euro ausgeben.

Cirka 60% sind Christen, 33% Moslems, und sie leben hier friedlich miteinander. Wie diese Kirche (links) und Moschee (rechts).

Die Aethioper sind sehr offen, hilfsbereit und freundlich. Aber viele auch sehr arm und trickreich, aber nicht gewaltaetig.

Ein Trick ist, einen Auslaender wie mich freundlich anzusprechen, um.ihn zu einer Ausstellung/Galerie von Studenten einzuladen oder anzubieten, zu einem tradionellen Essen mit tradioneller Musik und Tanz zu bringen. Tatsaechlich bringt er mich in ein privates Haus mit 5 bis 10 huebschen, jungen Frauen (davon gibt es viele in Addis). Zwei Frauen tanzen auch, tradionell aber eher nicht. Ein leckeres Essen gibt es und Sonja ist dabei sehr hilfreich und sucht Koerperkontakt. Ich denke: Sie wollen mir hier "Liebe" verkaufen. Ich bezahle das Essen und verschwinde. Andere erzaehlten mir, dass die "Veranstalter" von ihnen 2.000 Birr = 80 Euro fuer die Darbietung verlangten.
Fuer mein erstes Hotel bezahle ich 200 Birr = 8 Euro pro Nacht, vermittelt von meinem Guide Samson. Ein weiterer Trick, denn mehr als 100 Birr ist das Zimmer nicht wert. 


Das Zimmer ist nicht dreckig, aber auch nicht sauber. Kaltes Wasser fliesst selten, warm gar nicht. Das Leitungswasser in Addis Ababa ist von guter Qualitaet und ich trinke es, auf dem Land ist das leider ganz anders.
Ich schaue mir andere Hotels an und finde eines in Addis Ababa - Piazza fuer nur 139 Birr = 6 Euro, sauberer und leiser. Und ich treffe dort 3 andere Deutsche. Wir wollen am Montag 7.11. gemeinsam mit dem Sky-Bus nach Bahir Dar und zum zweitgroessten Wasserfall in Afrika fahren.

Da ich solche Tricks erwarte, bin ich nicht boese, sondern geniesse die Show und sehe es als Spende an das arme Aethiopien an. Deutschland hat ein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von etwa 40.000 Dollar, Aethiopien von 390 Dollar. Ein Deutscher verdient statistisch also 2380 Euro pro Monat, ein Aethiopier 23 Euro, also ein Hunderstel.
Nur 8 Laender sind noch aermer.


Die Saint George Church in Addis Ababa. Mein Name "Juergen" kommt ursprunglich von George, daher nenne ich mich in Aethiopien oefter George.
Die Bier Marke "St George" (also mit meinem Namen) gibt es in Aethiopien, und ich geniesse ein kuehles nach langer Abstinenz. In der Tuerkei, Israel, Jordanien und Aegypten war es mir zu teuer.

Ich liebe diese Mini-Haendler. Sie warten nicht, bis sie einen Job finden, sondern fangen winzig klein an. 20 dieser Suessigkeiten kosten ihn vielleicht 40 Birr, fuer je 3 Birr verkauft macht 20 Birr Gewinn.
Die kleinste Investion fuer ein Mini-Geschaeft das ich sah, war ein Mann der eine Rolle Toilettenpapier in kleine Rollen aufteilte und verkaufte.
Nicht alle Araber und Afrikaner sind faul.

Und das Eigentliche, die grandiose Natur, wartet ja noch auf mich!


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