17.11.2013

Albanien, hinein ins Neue und Unbekannte

08.11.2013 Freitag 75. Tag

Das tut gut. Wieder in der Natur, im Freien schlafen. Den Wald riechen, die Sterne und den wachsenden Mond sehen, das schummerige Daemmerlicht, den leuchtenden Sonnenaufgang, das wiederspiegelnde Licht in den schwankenden gruenen Blaettern am Morgen ueber mir.

Die Grenze nach Albanien erreichen wir drei, Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken, Tocco und ich, um Punkt 12 Uhr. Die Grenzer, und das sind einige die um uns herum stehen, staunen ueber Tocco und seinen Rucksack. Und darueber, dass wir von Deutschland nach Albanien wandern, zu Fuss.

Drei Albanier in einem Cafe direkt an der Strasse laden uns zu einem Kaffee ein. Schon einen Kilometer nach der Grenze. Alle Menschen sind sehr freundlich und neugierig, gruesen uns. Manche versuchen uns in ein Gespraech zu verwickeln. Erinnert mich sehr an meine Radtour durch Marokko. Albanien erscheint mir mehr arabisch als europaeisch, zumindest auf den ersten Kilometern. Auch die Moschen und Haeuser und Menschen kilometerlang an der Hauptstrasse erinnern mich an Marokko.

Am Dorfeingang von Zusi muessen wir entscheiden, ob wir bergauf ein Lager suchen oder weitergehen und der Ort eventuell sehr lang ist und wir dann ein Lager im Dunkeln suchen muessen. Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken will weitergehen. Die Sonne geht unter. Immernoch Haeuser und Menschen. Wie sollen wir so ein Nachtlager in der Natur finden? Noch dazu etwas versteckt und nicht gleich von jedem zu sehen?
Etwas weiter sehen wir eine Burgruine auf einem Huegel. Ich liebe Burgruinen.Wir wagen es, das Risiko eingehend, dort nicht schlafen zu duerfen.
Nach einer halben Stunde sind wir oben. Es daemmert. Am Eingang sehen wir eine dunkle Figur. Wir beratschlagen uns. Sollen wir fragen, ob wir in der Ruine schlafen duerfen? Oder lieber niemanden darauf aufmerksam machen, was wir vorhaben. Die dunkle Figur, ein Mann, wahrscheinlich Wachdienst, kommt auf uns zu und spricht uns auf Albanisch an, macht dabei das Zeichen fuer Schlafen, neigt den Kopf leicht und legt eine Hand ans Ohr. Fuer zwei Euro laesst er uns rein und weist uns ein Nachtlager zu. Wir sind Glueckskinder: Schlafen in den Ruinen von Rozafa, flach mit weichem Gras und fantastische Aussicht auf die Stadt Shkodar unter uns, den See, die beiden Fluesse Drin und Buna (Bojana), sowie auf viele Berge rundum.

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