Im albanischen Fernsehen laufen lauter halbaktuelle Filme in Englisch mit albanischen Untertiteln. Die letzten Tage sah ich zum Beispiel "Upside Down", "Jack and the Giants" und "Hobbits". Gut für mich zum Englisch lernen.
gemeinsam naturnah unterwegs - together near-to-natur on the road - enjoy my way and be blessed
29.11.2013
27.11.2013
Tocco und Peshkopi im Schnee
Mitternacht darf Tocco nochmals raus in den Schnee
Es liegt etwa 5 cm Schnee in Peshkopi
Warum wandern wir drei Monate lang etwa 1500 km?
Eigentlich wegen Wärme und Sonne.Die Terrasse von "meinem" Hotel Korabi im Schnee.
26.11.2013
Schnee in Peshkopi
Blick aus meinem Hotelfenster in Peshkopi
Tocco im Schnee in Peshkopi
Tocco schaut genau zu, wie ein Hamburger zubereitet wird. Hier in Peshkopi, Albanien ist ein Hamburger mehr wie ein Döner. Meistens kostet einer 70 Lek = 0,50 €. Heute wollte ein cleverer Geschäftsmann einfach mal das Doppelte.
Wir wissen endlich wo wir in Albanien fuer Tocco das Trockenfutter kaufen können, da es im Supermarkt meist keines gibt: in der "Farmaci", also Apotheke
24.11.2013
Drei Monate wandern mit Hund Tocco
Verkuerzt beschreibe ich die Wanderroute mit meinem Hund Tocco so:
Im 1. Monat eine Berg- und Tal-Wanderung durch Inntal, Zillertal, Pustertal, Gailtal und Socatal nach Rijeka am Mittelmeer.
Durch die Laender Oesterreich, Italien, Slowenien und Kroatien.
Im 2. Monat Insel-Jumping und Wanderungen in Kroatien: Krk, Rab, Korcula, Peljesac und Mljet. Dazu ein Abstecher zum UNESCO Welt-Natur-Erbe Plitvizer Seen und Kurzbesuch der Staedte Zadar, Split und Dubrovnik.
Im 3. Monat wandern Tocco und ich in Albanien lange mit dem Kanadier Rob:
UNESCO-Welt-Kultur- und Natur-Erbe die Stadt und Bucht von Kotor.
Nationalpark Lovcen mit Uebernachtung auf dem Berg in 1747 m Hoehe.
Nationalpark Shkodar See und die Stadt Shkodar.
Am Drin entlang bis nach Peshkopi mit dem Hoehepunkt einer Bootsfahrt durch die Schluchten des Koman-Stausees.
Erster Schnee auf den Bergen um Peshkopi.
21.11.2013
Peshkopi
22.11.2013 Freitag 89. Tag
Kleiner Spaziergang um Peshkopi am Drin in Albanien.
21.11.2013 Donnerstag 88. Tag
Ich stelle mein Foto-System um. Bis konnte ich die guten Fotos von meiner Kamera nicht auf mein Smartphone kopieren und daher meist nur weniger gute Fotos im Blog hochladen.
Jetzt kaufe ich eine 8 GB Micro-SD-Karte, die in mein Phone passt und per Adapter auch in meine Kamera.
Damit sollte mein Blog schoener werden.
Ein Berber (Frisoer) schneidet mir die Haare. Er arbeitet fast eine halbe Stunde sehr korrekt, rasiert mich und schneidet mir sogar mit einer kleinen Schere die Haare in Nase und an den Augenbrauen. Das alles fuer 200 Lek, etwa 1,50 €.
Mit Tocco und DJ Tedi esse ich Pizza und besuche Tedis Heimatdorf und die kleine Moschee dort.
20.11.2013 Mittwoch 87. Tag
Ausruhen. Erholen. Akkus laden. Waesche waschen ... in Peshkopi, Albanien.
20.11.2013
Drin oder nicht Drin
19.11.2013 Dienstag 86. Tag
Am Morgen komme ich nicht so recht in Gang. Erst nach 10 Uhr wandern wir los. Die Sonne scheint, erst am Nachmittag ziehen Wolken auf und es nieselt leicht.
Wir wandern bis es Dunkel ist, da wir keinen Schlafplatz suchen muessen, sondern eine Pension oder ein Hotel in Peshkopi nehmen werden. Sozusagen als Belohnung und Albanien-Abschluss. Wir sind in 7 Tagen 180 km gewandert von Fierze ueber Kukes nach Peshkopi. Also taeglich ueber 25 km. Bis Mazedonien sind es noch 15 km.
Wir finden schnell ein schoenes Hotel in Peshkopi: "Korabi", Zimmer fuer 10 €.
Tocco darf auch rein. Die einzige Frage an der Rezeption: "Bellt er?" Einen leiseren Hund gibt es wohl kaum.
Eine heisse Dusche, ein warmes Restaurant, ein weiches Bett: soooo schoen.
18.11.2013 Montag 85. Tag
Weder Wolfsgeheul noch Wolf. Nur Hundegebell. Die ganze Nacht.
Wir wandern immer der Strasse folgend durch wunderschoene Berge und verschlafene alte Doerfer. Ich haette nie gedacht, dass Albanien so schoen ist.
Am Abend markiere ich, wie immer, unseren Schlafplatz. Dabei stelle ich fest, dass wir eine falschen Weg eingeschlagen haben. Zwar schon die Strasse nach Peshkopi, aber durch die Berge anstatt am Drin entlang. Wo war die Kreuzung? Eine asphaltierte Strasse habe ich sicher nicht uebersehen, muss eine Schotterpiste gewesen sein.
17.11.2013
100 km durch die Berge ... und kaum Proviant
16.11.2013 Samstag 83. Tag
Gegen Mittag futtert Tocco in einem Restaurant an der Autobahn-Auffahrt Brot und Reis. Besser als nichts. Bis Kukes kann es nicht mehr weit sein. Die Wolken verschwinden und die Sonne scheint endlich wieder - nach 10 Tagen grau-in-grau.
Am Nachmittag suchen wir 3 km vor Kukes ein Lager und werden direkt am Fierze-Stausee fuendig. Somit sid wir wieder am Drin.
Heute Abend gibt es nichts zu essen. Armer Tocco.
Von Fierze bis Kukes sollten es laut meiner Albanien-Landkarte 66 km sein. Tatsaechlich sind es um die 100 km. Das Schild "Kukes 67 km" war wohl doch nicht ganz verkehrt.
Naja, morgen frueh noch 3 km, dann koennen wir einkaufen.
Die Tage in den Bergen sind kalt, etwa 12 Grad. Die Naechte um die 2 Grad. Vielleicht solten wir doch bald zurueck ans waermere Mittelmeer.
15.11.2013 Freitag 82. Tag
Wir wandern lange, werden sogar ein kleines Stueck mitgenommen, aber Kukes ist immernoch weit.
Die km-Angaben auf meiner Landkarte muessen falsch sein.
Wir erreichen die Landstrasse von Puke nach Kukes. Auf einem blauen Schild steht "Kukes 67 km". Nach meiner Landkarte sollen es 30 km sein. Was ist richtig? 67 km, und wir haben kaum Proviant. Mir macht das nicht viel aus, habe immernoch zuviel Fett und Gewicht. Aber Tocco. Um ihn sorge ich mich.
14.11.2013 Donnerstag 81. Tag
Tocco und ich, ohne Rob-mit-den-7-Shirts, wachen frueh auf, packen zusammen und wandern um 7:30 Uhr los. Der Proviant ist knapp. Und Hundefutter fanden wir bisher nirgends. Ob wir heute einen Laden finden? Die kleine Strasse fuehrt durch sehr unbewohnte Gegend. Am Tag sehen wir kaum mehr als 10 Autos.
Nach 2,5 Stunden erreichen wir ein Hotel und Restaurant. Wir muessen doch nicht hungern. Tocco futtert eine Portion Reis.
32 km sollen es laut Landkarte bis zur Kreuzung mit einer groesseren Landstrasse sein. Die 32 km sind wir laengst gelaufen, aber keine Kreuzung in Sicht. Wir geben auf, fuer heute, und suchen an einem Bach ein Nachtlager. Gut, dass hier viel Holz liegt, denn wir wollen Nudeln kochen. Unser erstes Lagerfeuer auf dieser Reise.
Am Fluss entlang: Drin
12.11.2013 Dienstag 79. Tag und 13.11.2013 Mittwoch 80. Tag
3 km bergauf laufen hoch zum Staudamm. Am Schluss durch einen 400 m langen, dunklen Tunnel. Gerade als wir oben am Stausee Koman ankommen, erreicht auch die Faehre den "Hafen". Bis Fierze schippert die kleine Personenfaehre. Der Blick aud den hellgruenen See und die hohen Berge ist beindruckend.
Unterwegs stoppen wir an einer Engstelle fuer eine Stunde. Der "Kapitaen" traut sich nicht durch. Die Stroemung ist sehr stark. Und wir muessen gegen die Stroemung hindurch. Muessen wir umkehren? Dann endlich kommt per Telefon das OK von oben. Wir wagen es. Und kommen durch.
In Fierze kaufen wir ein. Im Internet-Cafe emailt Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken seinem Vater. Sie wollen sich in 10 Tagen in Rom treffen.
Wir wandern auf einer einsamen Strasse am Fierze-Stausee entlang. Auch diesen speist der Drin.
Gerade als wir fuer unser Lager von der Strasse abbiegen wollen, haelt ein kleiner Lkw mit Ziegen hinten drauf. Rob steigt ein. Er will schnell zurueck in die Zivilisation, um per Email mit seinem Vater in Kontakt bleiben zu koennen. Ade Rob. Vielleicht und hoffentlich treffen wir uns wieder. Danke fuer die schoene gemeinsame Zeit.
Tocco und ich steigen 200 m bergauf zu einer Wiese und bauen das Tarp auf. Da kommt ein Hirte mit seinen Ziegen und Kuehen den Berg herunter zu uns. Er redet eine viertel Stunde - auf Albanisch. Ich verstehe kein Wort. Was er mir wohl alles erzaehlt? Ich muss die ganze Zeit innerlich schmunzeln, denn die Kleidung des Hirten ist bemerkenswert: ein kariertes Hemd, ein schwarzer Anzug (!) und ein schwarzer Regenschirm; dazu dunkelgruene Gummistiefel (!).
11.11.2013 Montag 78. Tag
Am Vormittag regnet es noch oder wieder. Gemuetlich fruehstuecken wir, packen langsam. Gegen 13 Uhr laufen wir 1 km zum Campingplatz in Koman. Wir sind die einzigen Gaeste. Rechts von uns fliesst der Drin, vor uns sehen wir die Staumauer des Komani-Sees.
Warum wechseln wir ueberhaupt den Schlafplatz? Camping ist einfach billiger, 2 statt 10 Euro. Unsere Sachen sind ja wieder trocken. Und irgendwie auch schoener. Am Abend nieselt es, ein beruhigendes Geraeusch auf dem Tarp.
10.11.2013 Sonntag 77. Tag
Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken steigt heute schon frueh um 7 Uhr aus seinem Zelt. Tocco liegt noch und ich fuehle mich nicht so fit, gehe 3 Mal auf die Buschtoilette. Nach unserem Fruehstueck laufen wir los und schnell fuehle ich mich besser.
In Qyrsac, so heisst der Ort auf meiner Landkarte, aber am Ortseingang steht "Vau Dejes", kaufen wir ein und koennen mit Euro bezahlen. Der Kassierer tauscht mir 20 Euro in 2800 Lek um. 500 m weiter finden wir den ersehnten Bankautomaten. Ich hebe 5000 Lek ab. Ein 5000er Schein erscheint und ich erscheine reich.
Wir finden einige Maerkte und Laeden, aber nirgends Hundefutter. Ich kaufe eine Packung Nudeln. Notfalls muss ich sie auf einem offenen Feuer kochen. Tocco wird sie gerne fressen.
Die Albaner sind sehr interessiert, aber nicht aufdringlich. Sobald wir irgendwo im Ort stehen bleiben, bildet sich eine kleine Menschenmenge um uns drei.
Wir wandern bergauf, lassen den Ort hinter uns und sind bald alleine in der Natur und den Bergen. Meist laufen wir am Drin entlang, bzw. am Stausee Vaut te Dejes.
In der Ferne, genau in der Richtung in die wir wollen, brummelt und donnert es und haengen dunkle Gewitterwolken.
Nach 10 km haelt ein kleiner Lkw neben uns und fragt, ob wir mit nach Koman wollen. Wir bejahen und klettern hinten auf die Pritsche. Tocco hebe ich hoch und Rob hebt ihn ganz hinauf. Zum Glueck traegt Tocco seinen Rucksack, denn am Hunderucksack ist ein Griff mit dem sich Tocco leicht heben laesst, ohne ihm weh zu tun.
Wir geniessen die Fahrt am Stausee entlang und die Aussicht auf See und Berge und Wolken - obwohl es nicht sehr bequem ist. Der kleine Laster hoppelt ueber die schlechte Strasse. Ich sitze zwar weich auf meinem Rucksack, aber etwas drueckt mich im Ruecken. Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken sitzt hart auf einer Reifenfelge und stemmt sich oft mit beiden Armen hoch um den Popo zu entlasten. Tocco zieht den Schwanz ein und schaut neugierig-irritiert ueber die niedrige Begrenzung. Ich stuetze ihn, weil es hin-und-wieder ruppig schaukelt.
Nach einer halben Stunde holen wir das Gewitter ein und werden auf der offenen Pritsche ordentlich gewaschen. In Koman springen wir klatschnass vom Lkw und laufen zu dem kleinen "Hotel" Vila Franceze. Fuer je 10 Euro beziehen wir ein kleines Zimmer inklusive Fruehstueck. Beide Rucksaecke sind ihr Geld wert, die Sachen innen kaum oder garnicht nass. Uns ist immernoch kalt von der Naesse und dem Fahrtwind und so freuen wir uns ueber die elektrische Heizung, die von der netten Familie ins Zimmer geschoben wird.
Wir haengen die nassen Klamotten auf und waermen uns auf. Draussen regnet, blitzt und donnert es. Hier drinnen ist es gemuetlich.
Als es dunkel ist fragen wir nach Pizza oder Pasta. Der Hausherr kocht fuer uns Nudeln. Lecker. Tocco legt er 3 Knochen hin. Spaeter noch einen. Ein Festtag fuer ihn. Voll Hingabe kaut er darauf herhum bis nichts mehr da ist. Selbst das kleine Maedchen kann ihn nicht ablenken.
WLAN gibt es nicht. Dafuer stellt uns der Hausherr und Opa einen Laptop mit Internet-Stick im Wohnzimmer hin. Cool. Wir koennen nicht nur surfen, sondern auch Fotos auf meiner externen Festplatte sichern und ein Hoerspiel, Otherland, auf meinen kleinen mp3-Player kopieren.
Im Kamin brennt ein waermendes Feuer. Wir sollten hier laenger bleiben.
09.11.2013 Samstag 76. Tag
Am Morgen besichtigen wir die ziemlich grosse Burgruine Rozafa in Shkoder. Von hier oben fotografiere ich den (?) Drin und seine Muendung in die (?) Buna.
Shkoder ist die wahrscheinlich arabischste Stadt in Europa, und Albanien das arabischste Land.
Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken, Tocco und ich wandern durch die Stadt nach Juban. Verwoehnt von Kroatien, dort gibt es fast an jeder Ecke einen Bankautomaten, vergessen wir Lek, die albanische Waehrung, abzuheben.
Unterwegs finden wir keinen Bankautomaten. In Juban gibt es keinen, auch keinen Market und kein offenes Restaurant, dafuer vier Bars.
Bei Qyrsac, dort soll es laut einem Einheimischen auch keinen Bankautomat geben, lagern wir in einem kleinen Olivenhain. Ich entferne 15 Minuten lang einige Dornen vom Boden. Als es fast dunkel ist bauen wir Zelt und Tarp auf. Vielleicht regnet es heute Nacht.
Der Platz ist besser als ich dachte. Die Grillen zirpen. Ich liebe dieses Zirpen und schlafe bald ein.
Folge dem Drin
17.11.2013 Sonntag 84. Tag
Die Stadt Kukes liegt am Drin / Fierze-Stausee und am Fusse von zwei hohen Bergen: Koritnik (2394 m) und Gjalica e Lumes (2486 m).
In Kukes fliessen Weis Drin aus Kosovo und Schwarzer Drin aus dem Ohrid-Ser zusammen in den Fierze Stausee. Wir wollen dem Schwarzen Drin nach Ohrid folgen - ist halt auf der UNESCO-Welterbe-Natur-Liste.
Wir finden ein Cafe mit Free Wireless und koennen endlich schon geschriebene Blogs hochladen.
Hoffentlich finden wir Hundefutter fuer Tocco. Erstmal heben wir Lek von einem Bankautomat ab. Dann laufen wir zurueck zu dem grossen Market. Leider finde ich kein Hundefutter und frage eine Verkaeuferin, die Englisch spricht. "Ja, haben wir." sagt sie und bringt mich in die hinterste Ecke. Tatsaechlich, dort steht "Chappi Junior". Ich kaufe zwei 3 kg Packungen.
Draussen verpacken wir unseren Einkauf. Dabei schauen uns bis zu zehn Albaner zu, jung und alt, neugierig interessiert aber unaufdringlich. Tocco schleppt 3 kg und in meinem Rucksack landen die anderen 3 kg Hundefutter. Sollte fuer mehr als eine Woche reichen.
Gegen 11 Uhr sind wir fertig und laufen los in Richtung Sueden, moeglichst nah am Schwarzen Drin entlang, am Fusse des Zweieinhalbtausender. Leider liegt dieser in Wolken.
In dem Dorf Bicaj wandern sechs junge Albaner mit uns. Sie fragen viel. Streicheln Tocco. Wollen ein Foto mit Tocco. Erst am Ortsende kehren sie um.
In Kolesjan, oben auf einem Pass gelegen, halten wir an einem Market. Der Besitzer spricht gut Deutsch. "Vom Fernsehen gelernt." erklaert er und verkauft mir selbstgebrannten Schnaps. Sehr lecker.
Der deutsch-sprechende Albaner erzaehlt mir von Woelfen hier in den Bergen. Ob wir welche sehen oder hoeren werden?
Auf dem Boden sehe ich Naegel stehen. Die suche ich schon eine Weile, denn meine Wanderstoecke sind unten total abgenutzt. Im Market gibt es sogar einen Hammer. Mit diesem schlage ich in jeden Stock unten einen dicken Nagel, damit der Kunstoff nicht so schnell abnutzt. In Deutschland wuerde ich Gummiaufsaetze kaufen, aber hier in Albanien ...
Draussen steht eine altertuemliche Waage mit Gewichten. Ich will schon lange wissen, wieviel mein Rucksack wiegt. 30 zeigt die Waage. Ohne Hundefutter und Menschenfutter waeren es um die 25 kg. Arg viel. Ich muss ueberlegen, wie er leichter wird, was weg kann.
Wir wandern vorbei an beeindruckenden Bergen und steilen Schluchten. Einfach genial. Leider ist wenig wuenschenswertes Wetter fuer fantastische Fotos, nur graues Wolkenwetter. Ich fotografiere trotzdem. Mal schaun, was daraus wird.
Um 16:16 Uhr laufen wir von der Strasse weg, hinunter in einen kleinen Wald. Ob wir die Woelfe heulen hoeren? Oder nur bellende Hunde?
Albanien, hinein ins Neue und Unbekannte
08.11.2013 Freitag 75. Tag
Das tut gut. Wieder in der Natur, im Freien schlafen. Den Wald riechen, die Sterne und den wachsenden Mond sehen, das schummerige Daemmerlicht, den leuchtenden Sonnenaufgang, das wiederspiegelnde Licht in den schwankenden gruenen Blaettern am Morgen ueber mir.
Die Grenze nach Albanien erreichen wir drei, Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken, Tocco und ich, um Punkt 12 Uhr. Die Grenzer, und das sind einige die um uns herum stehen, staunen ueber Tocco und seinen Rucksack. Und darueber, dass wir von Deutschland nach Albanien wandern, zu Fuss.
Drei Albanier in einem Cafe direkt an der Strasse laden uns zu einem Kaffee ein. Schon einen Kilometer nach der Grenze. Alle Menschen sind sehr freundlich und neugierig, gruesen uns. Manche versuchen uns in ein Gespraech zu verwickeln. Erinnert mich sehr an meine Radtour durch Marokko. Albanien erscheint mir mehr arabisch als europaeisch, zumindest auf den ersten Kilometern. Auch die Moschen und Haeuser und Menschen kilometerlang an der Hauptstrasse erinnern mich an Marokko.
Am Dorfeingang von Zusi muessen wir entscheiden, ob wir bergauf ein Lager suchen oder weitergehen und der Ort eventuell sehr lang ist und wir dann ein Lager im Dunkeln suchen muessen. Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken will weitergehen. Die Sonne geht unter. Immernoch Haeuser und Menschen. Wie sollen wir so ein Nachtlager in der Natur finden? Noch dazu etwas versteckt und nicht gleich von jedem zu sehen?
Etwas weiter sehen wir eine Burgruine auf einem Huegel. Ich liebe Burgruinen.Wir wagen es, das Risiko eingehend, dort nicht schlafen zu duerfen.
Nach einer halben Stunde sind wir oben. Es daemmert. Am Eingang sehen wir eine dunkle Figur. Wir beratschlagen uns. Sollen wir fragen, ob wir in der Ruine schlafen duerfen? Oder lieber niemanden darauf aufmerksam machen, was wir vorhaben. Die dunkle Figur, ein Mann, wahrscheinlich Wachdienst, kommt auf uns zu und spricht uns auf Albanisch an, macht dabei das Zeichen fuer Schlafen, neigt den Kopf leicht und legt eine Hand ans Ohr. Fuer zwei Euro laesst er uns rein und weist uns ein Nachtlager zu. Wir sind Glueckskinder: Schlafen in den Ruinen von Rozafa, flach mit weichem Gras und fantastische Aussicht auf die Stadt Shkodar unter uns, den See, die beiden Fluesse Drin und Buna (Bojana), sowie auf viele Berge rundum.
03.11.2013
Ausruhen in Montenegro
07.11.2013 Donnerstag 74. Tag
Endlich laufen wir wieder, Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken, Tocco und ich. Am Anfang wandern wir zuegig in Richtung Skadar in Albanien. Doch bald werden wir langsamer. Alle moeglichen Muskeln schmerzen von der ungewohnten Bewegung. 5 Tage rumliegen ohne Wandern war wohl doch etwas lang. Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken fuehlt sich noch kaputter, als ich.
Ja richtig. Rob hat 2 Paar Socken entsorgt. Bei den 7 T-Shirts tut sich noch nichts.
Nach 20 km suchen und finden wir ein Lager auf einem kleinen Huegel bei Vladimir, einem Dorf kurz vor der Grenze. Unsere erste Nacht im Freien diese Woche.
Morgen sind wir in Albanien. Mir bammelt ein bischen davor. Vor 20 Jahren kam man in das Land kaum rein.
02.-06.11.2013 Samstag - Mittwoch 69.-73. Tag
Faulenzen. Spielen. Waesche waschen. Im Internet recherchieren. Am SAND-Strand spazieren.
Rob-mit-den-7-T-Shirts gratuliert Nachts seinem Vater in Kanada per Videochat. Ich werde trotz Biwacksack im Regen nass. Der ist nicht dicht.
Ohne Rucksack, wie leicht und bequem, laufe ich mit Tocco ueber die Strasse in die City von Ulcinj und weiter bis nach Stari Grad, der Altstadt, und ueber einen Wanderweg entlang der Felsenkueste zurueck zu Blue Star, unserem "Campingplatz". Mal eben so ein Drei-Stunden-Spaziergang.
Die 7 T-Shirts von Rob sind noch nass von Regen und Waschen. Seine 7 Socken auch. Meine beiden Schlafsaecke sind nass, weil der Biwacksack nicht dicht ist. Die Naechte auf Montag und auf Dienstag soll es noch mehr regnen. Also ziehen wir vom Garten in ein Zimmer mit zwei Betten um. Die kleine private Anlage "Blue Star" gefaellt uns und die Familie ist sehr nett. Die beiden Jungs spielen mit Tocco, bis er totmuede ist.
Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-7-Socken war in Kanada Koch und kocht heute fuer uns. Das ist nicht leicht fuer ihn mit den begrenzten Mitteln. Wir kaufen ja nicht 1 Liter Oel und verschiedene Gewuerze fuer die ein oder zwei Tage. Er ist nicht zufrieden. Aber es schmeckt und wir werden satt.
Toccos Magen grummelt vor sich hin. Hat nur Morgens ein wenig gegessen. Irgendwas hat er. Wir gehen eine halbe Stunde raus, aber er erledigt nur sein "small business" (kleines Geschaeft). Big business ist nicht.
Wir warten, warten, warten ... dass der Regen aufhoert.