31.10.2013

National Park Shkoder See

01.11.2013 Freitag, 68. Tag
Eine halbe Stunde bis zum Bahnhof laufen, eine halbe Stunde Zugfahrt - und wir sind in Podgorica, der Hauptstadt Mazedoniens. Leider nur, um zu erfahren, dass kein Zug nach Shkoder in Albanien faehrt. Auch kein Bus. Die gute Nachricht ist, Hunde koennen im Bus kostenlos mitfahren.
Rob-mit-den-immernoch-7-T-Shirts, Tocco und ich steigen kurz entschlossen in den naechsten Bus, um ueber Virpaza, wo wir herkamen, und Bar nach Ulcinj zu fahren. Von dort soll es Busse nach Albanien geben. Ulcinj liegt ganz im Sueden von Mazedonien. Bis zur Grenze nach Albanien sind es etwa 20 km.
Tocco muss tatsaechlich nichts bezahlen. Aber als wir unsere Rucksaecke unten in den Bus legen, zeigt der Busfahrer auf Tocco und dann neben die Rucksaecke. Tocco soll unten im Dunkeln beim Gepaeck einsteigen. Ich zoegere. Kann ich ihm das zumuten?
Wir probieren es und ich sitze mit "Bauchweh" im Bus. In Ulcinj klettert Tocco ueber die Rucksaecke aus dem Busdunkel als sei das normal. Scheint ihm nichts auszumachen. Mehr weiss ich, wenn er das naechste Mal da unten rein soll.
Wir laufen hinaus aus der Stadt, um einen Schlafplatz in der Natur zu finden. Am Stadtende spricht uns ein Mann von seinem Balkon aus an, ob wir ein Camping suchen und bietet uns fuer 4 Euro pro Person seinen Garten an, inklusive WC, Dusche und Wifi. Wir schlagen zu und campen im Garten.

31.10.2013 Donnerstag, 67. Tag
Knallroter Sonnenaufgang ueber dem Shkoder See. Ausgezeichneter Start in den Tag.
Rob-mit-den-7-T-Shirts, Tocco und ich wandern bis Virpaza. In einem Restaurant essen wir und nutzen Free Wifi, Rob-mit-den-7-T-Shirts um nach einem Flug nach Malta zu suchen und ich um eine Auslandsreisekrankenversicherung (was fuer ein Wort!) fuer ein halbes Jahr abzuschliessen. Der Unterschied sind 200 statt 1400 Euro.
Wir laufen die 700 m zum Bahnhof Virpaza umd wollen uns informieren. Aber es gibt leider keinen Schalter. Zwei junge Maenner erzaehlen uns, dass die 30 km Zugfahrt nach Podgorica 1,40 Euro kostet. Wir warten 10 Minuten auf den nachsten Zug, um vom Schaffner zu erfahren, dass Hunde mitfahren koennen - mit Maulkorb. Wahrscheinlich fahren wir morgen mit und hoffen, nach Shkoder in Albanien fahren zu koennen.
Wir laufen wieder nach Virpaza und kaufen ein. Circa 2 km ausserhalb von Virpaza uebernachten wir auf einem Huegel. Rob-mit-den-7-T-Shirts schlaeft in seinem engen kleinen Zelt, Tocco und ich unterm riesigen Sternenzelt. Vorm Einschlafen sehe ich eine kurze, gewaltige und gruen schimmernde Sternschuppe. Ein ausgezeichneter Tagesabschluss.

30.10.2013 Mittwoch, 66. Tag
Rob-mit-den-7-T-Shirts, Tocco und ich wandern bergab bis zum Fluss und Dorf Rijeka, dann am Fluss entlang und zum Schluss bergauf bis kurz vor Komarno. Wir finden einen Platz mit genialer Aussicht auf den See Shkodes und die Zweieinhalbtausender dahinter.
Das Lager ist nicht optimal, kein frisches Trinkwasser, aber flach, ruhig, weit genug von der Strasse und ausgezeichnete Aussicht nach Osten, also gute Chance auf Sonnenaufgang und fruehe Waerme.
Seit zwei Wochen scheint jeden Tag die Sonne, minimum 10° Grad bei Nacht und 20 bis 25° Grad am Tag. Wir spielen mit zwei Wuerfeln, trinken Whisky haben Spass und quatschen.
Was fuer ein Leben!

30.10.2013

Rob, der Mann mit den 7 T-Shirts

29.10.2013 Dienstag, 65. Tag
2 km bergab laufen und wir sind in Cetinje. Rob-mit-den-7-T-Shirts, Tocco und ich sitzen lange in der Pizzeria und verspeisen eine Riesenpizza, planen den weiteren Reiseweg und laden die Akkus unserer Smartphones auf.
Einkaufen, Wasserflaschen auffuellen, dann wandern wir wieder. Es ist schon 15 Uhr. Die Rucksaecke sind prall gefuellt mit Proviant und daher arg schwer. Wir troesten uns damit, dass sie morgen frueh schon leichter sein werden. 5 km laufen wir zuegig auf der Hauptstrasse nach Osten in Richtung Podgorica, der Haupstadt von Montenegro. Dann endlich weg von den vielen Autos auf eine kleine Nebenstrasse nach Suedosten in Richtung Skadarsko Jezero National Park mit dem Shkoder See. Nach einer halben Stunde verschwindet die Sonne hinter den Bergen und wir finden bald ein Nachtlager. Heute also nur etwa 10 km gelaufen, aber es war schoen.

28.10.2013 Montag, 64. Tag
Wir verlassen den Gipfel und wandern den ganzen Tag zuegig bergab, 25 km durch den Naturpark Lovcen. Zwei Kilometer vor Cetinje uebernachten wir, obwohl der Proviant kaum fuer eine Mahlzeit reicht. Aber in der Stadt wollen wir nicht uebernachten. Und im Dunkeln noch aus Cetije raus wandern und einen Schlafplatz suchen auch nicht.
Wir haben genuegend Zeit und plaudern und vergleichen unsere Ausruestung. Rob hat ein leichtes kleines Zelt von MSR, eine Luftmatraze von Thermarest und Schlafsack. Minimale Top Ausruestung. Allerdings schleppt er 7 T-Shirts in seinem Rucksack. Erstaunlich.

27.10.2013 Sonntag, 63. Tag
Tocco, Rob und ich wandern immer bergauf durch einen Buchenwald mit arg kleinen Buchen. Irgendwann sind wir fast um den ganzen Berg Lovcen herumgelaufen, bis wieder endlich an dem Weg sind, der auf den Gipfel fuehrt. Noch eineinhalb Stunden bergauf und wir sind oben. Immerhin 1749 m hoch. Geniale Rundum-Aussicht ueber Berge und Meer, im Suedosten der Rumija (1593 m), im Osten viele Zweitausender, z.B. eine Gebirgskette mit Kom Kucki (2484 m), Maglic (2141m) und Surdup ((2182 m). Und die Bjeshket e Namuna mit Jezerces (2694 m) und Okol (2570 m).

Wir entscheiden, hier oben zu uebernachten. Kaum geht die Sonne unter, frischt der Wind aus Norden auf. Wir bleiben trotzdem.

25.10.2013

Altstadt und Bucht von Kotor, Welterbe Kultur und Natur

26.10.2013 Samstag, 62. Tag
Vier Wanderer mit Rucksack wandern am Morgen an uns vorbei. Sie kommen aus Erfurt und wollen wie wir nach Kotor und auf den Lovcen, sind wie wir von Cavtat aus gewandert. Cool.
Wir besichtigen die Altstadt von Kotor. Klein aber fein. Wie Dubrovnik autofrei.
Gegen Mittag treffen wir Rob wieder, den jungen Kanadier, den wir aus Kroatien kennen. Wir besprechen unsere Ziele und beschliessen, ein Stueck gemeinsam zu wandern. Und los gehts, wieder ueber Serpentinen, einen Wanderweg hinauf in Richtung Lovcen. Im Kiefernwald oben auf einem Hochplateau uebernachten wir, Rob in seinem kleinen Zelt, Tocco und ich unterm riesigen Sternenzelt.

25.10.2013 Freitag, 61. Tag
Wir wandern durch einen Buchenwald nach Suedosten. Am Sv. Ilija, 785 m, pausieren wir. Tolle Rundum-Aussicht. Wuerde hier gerne uebernachten und Sonnenuntergang und Aufgang erleben. Aber Wasser ist leer. Wir steigen drei Stunden ab. Zuletzt auf Serpentinen eines uralten, vielleicht sogar roemischen, Fahrweges.
In einer der letzten Serpentinen, die genug Raum fuer ein Lager bietet, deponiere ich den Rucksack hinter einer Mauer. Erleichtert steigen wir ganz ab nach Kotor und kaufen Proviant. Steigen wieder auf und schlafen in der Serpentine hinter einer kleinen alten Mauer.

24.10.2013 Donnerstag, 60. Tag
An Strandpromenade oder auf Strasse wandern wir bis Kamenari und setzen mit der Faehre nach Lepetane ueber. Kostenlos fuer Hunde und Fussgaenger. My Montenegro.
Auf der kleinen Strasse wandern wir am Ufer entlang, vorbei an der alten Kirche Gospa od Andela bis nach Stoliv. Dort biegen wir rechts ab auf einen kleinen markierten Wnderweg bergauf durch einen Maronenwald. Prompt treffen wir auch einen sprachbegabten Maronensammler. Das Jahr 2013 warf keine gute Ernte fuer ihn ab. Dies und anderes kann er mir in drei Sprachen erzaehlen. Italienisch mangelt es mir, Englisch sptechen wir beide.
400 m hoch ueber dem Meer gelangen wir auf eine Lichtung. Obwohl wir nur Aussicht in eine Richtung geniessen koennen, im schmalen Winkel von 45 Grad, wir bleiben. Denn es ist unser Berg, der Lovcen, auf dem gerade die letzten rotgoldenen Sonnenstrahlen ergluehen. Und dann schnell verblassen.
Wir wollen schlafen, als wir eine Kuhglocke hoeren, die sich langsam naehert. Tocco knurt und bellt, auf Kuehe und Kuhglocken ist er seit den Alpen nicht so gut zu sprechen. Da waren 11 Kuehe einsmalst arg aufdringlich. Die Kuh laeuft zweimal um unser Laget. An Schlafen ist bei dem Gebimmel so nah nicht zu denken. Erst als die Kuh meine Brotkrummen sieben Meter von unserem Schlafplatz entdeckt und genuesslich aufgeleckt hat, gibt sie Ruhe und wackelt weiter.
Fee feiert Geburtzstag.

21.10.2013

UNESCO Welterbe: Stadt und Bucht Kotor

22.10.2013 Dienstag, 58. Tag
Morgens hoeren wir Gewehre knallen und stehen auf. Ich gehe drei Mal zur Rezeption, um zu bezahlen. Nie treffe ich jemanden an. Gegen 10 Uhr verlassen wir den Platz und sparen 30 oder mehr Kunar.

Ein echt kleiner Market, aber das Noetigste koennen wir einkaufen. Bis auf Hundefutter. Es gibt Katzenfutter. Wir kaufen Katzenfutter. Tocco ist das egal. Er futtert auch dieses Trockenfutter. Wir marchieren ein zweites Mal in den kleinen Laden und kaufen alles Katzentrockenfutter auf.

Nach 2 km biegen wir auf eine Schotterpiste ab. Bald kommen uns zwei Jaeger mit Hund entgegen. Die zwei Hunde bekaempfen sich und muessen getrennt werden. Fuer Tocco ist es schwierig sich zu verteidigen mit Rucksack auf dem Ruecken und auch noch an der Leine. Ich spreche die zwei Jaeger an: "Ich hoerte euch am Morgen schiessen. Was jagt ihr?" Da ihnen die englischen Worte fehlen, packt einer in seinen Sack und zieht eine Taube hervor.

Im Auto Kamp, so die kroatische Schreibweise, hatten wir uns reichlich mit Trinkwasser versorgt, circa 4 Liter. Einen Liter trinkt Tocco in unserer Mittagshitzepause mit Blick hinunter auf Molunat. Mein Rucksack ist ein Kilo leichter. Bei sonnigen ueber 20° Grad fluche ich ueber den schweren Balast und schwitze arg, jedenfalls wenn es bergauf geht. 10 bis 15 kg leichter waere angenehm zu wandern. Tocco schlaeft seelenruhig im Schatten, die Nacht war fuer ihn wohl nicht so erholsam mit den vielen Katzen, Hunden und anderen Geraeuchen in Molunat.

Eigentlich wollten wir zur kleinen Halbinsel im aessersten Suedosten von Kroatien. Doch die steinigen Pisten sind verwirrend und meine Karte nicht detailiert genug. Wir landen auf einer Klippe hoch ueberm Meer genau zwischen der Halbinsel und dem kleinen Grenzuebergang, den ich links unter mir sehe. Die Aussicht ist fantastisch. Links die Bucht von Kotor, Herceq Novi und den hohen Berg im Hintergrund, den Lovcen, 1749 m. Vor uns die Kueste Montenegros. Und rechts die kleine kroatische Halbinsel und das weite Mittelmeer.

Wir essen gemuetlich und geniessen die Aussicht, da hoere ich ein Auto die Schotterpiste naeher kommen. Hat der sich verirrt? Hier ist Sackgasse und es wird gleich dunkel. Es ist ein Polizeiauto. Kommen die extra wegen uns hier hoch?
Vier junge Maenner in Uniform steigen aus und kommen zu uns. Sie wollen meinen Personalausweis sehen. Tocco`s nicht. Sie kommen tatsaechlich von dem kleinen Grenzposten. Haben uns wohl von unten gesehen. Sie fragen: "Wollen Sie hier uebernachten?" Ich: "Wenn das kein Problem ist, ja." Die Polizisten: "Nein, kein Problem. Gute Nacht." Und schon verschwinden sie wieder.

21.10.2013 Montag, 57. Tag
Heute morgen liegen wir noch eine Weile in der Sonne zwischen den Felsen bei Popovici ganz im Suedosten von Kroatien. Bis zur Grenze nach Montenegro und zur Bucht von Kotor sind es 20 km. Koennten wir heute schaffen. Aber wahrscheinlich muessen wir erst nach Molunat, um Proviant einzukaufen, denn es wird einige km vor und nach der Grenze keinen Market geben.

In Molunat auf dem Campingplatz "Adriatic II" schlafen wir unter Kiwis und Zitronen.

16.10.2013

Weltkulturerbe: Dubrovnik

20.10.2013 Sonntag, 56. Tag
Auf zum naechsten UNESCO Welterbe Natur und Kultur: Kotor in Montenegro. 3 km Wanderung durch Dubrovnik vom neuen zum alten Hafen. Faehre nach Cavtat. Bisher waren meine Schiffsfahrten immer sehr ruhig. Heute endlich mal, nach 50 Jahren, etwas Seegang. Es ist schoenstes sonniges Wetter, aber das kleine Boot schaukelt ganz gut auf den Wellen. Mein Rucksack rutscht gar von der Sitzbank. Mir gefaellt es. Aber Tocco kommt damit erst gar nicht klar, weiss gar nicht, wie er sich hinstellen soll. Legen geht gar nicht. Ich denke bei mir: "Gleich kotzt er." Ich halte ihn fest, damit er was zum Gegenlehnen hat und ihn stabilisiert. Nach einer Weile lasse ich ihn los. Er lehnt sich selbst gegen die Sitzbank und steht stabil in dem Geschaukel. Wieder was gelernt mein Hund.

Ich befuerchte, auf der Hauptstrasse laufen zu muessen, auf der die Autos an uns vorbeirasen und laermen. Aber direkt in Cavtat finden wir einen "Footpath" nach Cilipi. Autofrei.

Zwischen den vielen Felsen, Steinen und Dornen einen kleinen Platz zum Schlafen zu finden ist gar nicht so einfach. Wir muessen eine Weile suchen. In der Naehe von Popovici, direkt am Steihang der Mittelmeerkueste gelingt es, mit wunderschoener Aussicht auf die Berge Snijezn Ca, den Nationalpark Orjen (1893 m), das Meer und sogar bis nach Montenegro, zur Bucht Kotor und die Berge dahinter.

19.10.2013 Samstag, 55. Tag
Reparieren, zum Beispiel Guerteltasche naehen. Rucksack packen. Faulenzen. Musik hoeren. Radreise-Blog von Carol und Tim aus Kanada lesen: www.carolanneblack.com

18.10.2013 Freitag, 54. Tag
Waschtag.

17.10.2013 Donnerstag, 53. Tag
Vormittag faulenzen wir. Mittags laufen wir die 3 km zur Altstadt. Ich bin ja kein Freund von Staedten. Aber Dubrovnik gefaellt mir. Koennte hier leben, wenn bloss diese slawische Sprache nicht waere. Cool: kein einziges Auto in der ziemlich grossen Altstadt, komplett Autofrei, viele junge Leute, sehr atmosphaerisch und romantisch, ... am Besten gefallen mir die kleinen steilen, engen Seitengassen. Die Hauptgasse der Altstadt, der Stradun, ist von Touristen ueberlaufen. Aber man braucht nur in eine Seitengasse abbiegen und es wird deutlich ruhiger.

Auesserst interessant finde ich diesen Teil der Geschichte Dubrovniks:
"Nachdem die Slawen die Bevölkerung von Epidaurum vertrieben hatten, siedelten sie sich in dieser Stadt an. Sie gründeten ebenfalls eine Siedlung auf dem Festland am Fuße des Sergiusberges gegenüber jener Insel, auf welche die romanische Bevölkerung geflohen war, auf einem Landstück, das von einem dichten Eichenwald bedeckt war. Da die Eiche im Slawischen dub hieß, bildete sich daraus höchstwahrscheinlich die Bezeichnung Dubrovnik.
Mit der Zeit entwickelten sich freundschaftliche Beziehungen zwischen der Insel-Siedlung und der slawischen Bevölkerung auf dem Festland. Im 12. Jahrhundert wurde der Kanal zwischen dem Festland und der Insel aufgeschüttet, wodurch die beiden Siedlungen zusammenwuchsen. Heute befindet sich an dieser Stelle die berühmte Hauptstraße Dubrovniks, der Stradun (die Placa ist der zugeschüttete Meeresarm, der die Insel vom Festland trennte). An dieser Nahtstelle entwickelte sich später das Zentrum der vereinigten Stadt."
aus Wikipedia

16.10.2013 Mittwoch, 52. Tag
Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker. Wir packen schnell zusammen und laufen die 5 km zum Hafen. Mit der Schnellfaehre verlassen wir Mljet und damit die kroatischen Inseln. Um 7:45 Uhr sind wir in Dubrovnik.

Campingplatz Solino will 22 € pro Nacht, da nehmen wir lieber ein Appartment mit Kueche und Waschmachine fuer drei Naechte um insgesamt 90 €. Mit Tocco gibt es kein Problem, die Familie hat selbst einen Hund.

Wir goennen uns drei Tage Ruhe, nach den vielen Wanderkilometern in den vergangenen Tagen. Tocco ist  muede, er schlaeft schon wieder. Ich merke das viele Wandern und den schweren Rucksack, vor allem im linken Hueftgelenk.

Kroatien - Die Inseln 3

16.10.2013 Mittwoch, 52. Tag
Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker. Wir packen schnell zusammen und laufen die 5 km zum Hafen. Mit der Schnellfaehre verlassen wir Mljet und damit die kroatischen Inseln. Um 7:45 Uhr sind wir in Dubrovnik.

Campingplatz Solino will 22 € pro Nacht, da nehmen wir lieber ein Appartment mit Kueche und Waschmachine fuer drei Naechte um insgesamt 90 €. Mit Tocco gibt es kein Problem, die Familie hat selbst einen Hund.

15.10.2013 Dienstag, 51. Tag
Wir wandern den schmalen Wanderweg an der Nordkueste weiter bis Blato im Inselinneren. Der Weg wird immer schlechter. Tocco stuermt voran und ich stolpere hinter und versuche mir die Aeste und Zweige aus dem Gesicht zu halten. Ich will schon aufgeben, da sehe ich die Strasse vor mir. Wir bleiben auf der Strasse und laufen ueber Babino Polje bis zum Supermarkt und schlafen wieder oben am Berg.

14.10.2013 Montag, 50. Tag
Wir erkunden weiter die zwei Seen. Laufen nach Polace zum Einkaufen. Und vielleicht gibt es eine Faehre ab dort. Es gibt keine. Jedenfalls finde ich keine. Also begeben wir uns entlang der Nordkueste zurueck nach Osten, woher wir gekommen sind. Die Faehre in Sobra werden sie die letzten 3 Tage ja nicht eingestellt haben. Koennte sogar sein, dass es nicht nur die Faehre nach Prapratno gibt, sondern sogar eine nach Dubrovnik.
Kurz nach Polace biegen wir von der Strasse auf einen schmalen Wanderweg ab, wandern ein kurzes Stueck und schlafen an einer Stelle mit bischen Gras und wo der Wanderweg etwas breiter ist.

13.10.2013 Sonntag, 49. Tag
Tocco muss den ganzen Tag hinter mir laufen. Wir erkunden die zwei Seen im Nationalpark Mljet und schlafen bei Pomea.

12.10.2013 Samstag, 48. Tag
Wir wandern nach Westen zum Nationalni Park Mljet. Ein Jogger mit Tagesrucksack rennt uns entgegen und vorbei. Sieht professionel und schnell aus. Was der wohl noch vorhat?

Ploetzlich sehen wir am Strassenrand im Wald einen Supermarkt. Die naechsten Orte sind in beiden Richtungen etwa 3 km entfernt. Die denken wohl strategisch: ein Lebensmittelgeschaeft mittig und fair fuer beide Doerfer.
Wir decken uns mit dem Noetigen ein. Wandern weiter bis zum National Park Mljet. Da biegen drei Wanderwege ab. Endlich runter von der Stasse. Noch zwei Jogger mit Rucksack, zwei Damen. Sie laufen einen Wettbewerb quer ueber die Insel, Mljettrekk 2013. Ich frage sie nach den drei Wanderwegen. Sie zeigen mir eine Wanderkarte der Gegend. Ich moechte sie fotografieren, darf sie aber sogar behalten, sie besitzen noch eine.

Tocco und ich entscheiden uns fuer den ersten Wanderweg nach links, nach Soline. Tocco wirkte auf der Strasse muede oder gelangweilt und lief fast immer hinter mir. Jetzt dreht er auf und rennt vorne weg, zieht mich an der Leine die Huegel hoch und runter. Ich muss arg darauf achten, nicht zu stolpern.

Wir pausieren an ein paar Felsen mit schoener Aussicht auf das Meer, den Nationalpark und Soline. Da wir wenig Wasser haben, lasse ich Tocco frei. Er kann sich selbst was suchen. Eine Weile spaeter hoere ich ihn lautstark und ausdauernd bellen. Auf meine Rufen hin passiert nichts, er bellt nur weiter. Was hat er nun aufgestoebert? Wild? Wasser sicher nicht.
Den schweren Rucksack lasse ich stehen, schnappe mir nur Halsband und Leine, laufe den Berg hoch durchs Gebuesch, immer dem Bellen nach. Dann sehe ich ihn und einen Gemsbock (oder etwas derart) mit Hoernern. Tocco bellt ihn an. Er haelt ihm seine Hoerner hin. Alles Rufen hilft nichts, Tocco kommt weder zu mir noch laesst er von dem Bock ab. Vor Tocco hat er keine Angst, steht direkt vor ihm, aber sobald ich mich naehere, rennt er ein Stueck weiter. So gehts eine Weile durchs Unterholz. Ich rufe, Tocco bellt, der Bock rennt weiter, sobald ich lahme Ente endlich wieder bei ihnen bin. Dann sind beide verschwunden, ich hoere und sehe nichts mehr, gehe zurueck zum Rucksack. Hier kann ich nichts tun, ausser Warten. Tocco wird dem Bock nichts tun, kanns wohl nicht mal. Er bellt ja nach mir, damit ich den Bock erledige. Da treffen zwei sehr unterschiedliche Meinungen aufeinander. Tocco versteht nicht, warum ich den Bock nicht jage. Und ich will absolut nicht, das er einen jagt und im Nationalpark rumbelllt wie ein Irrer.

Nach einer Stunde, um 17:30 Uhr, hechelt er an. Ich lege ihn sofort an die Leine und bin stinke sauer.
Die Sonne verschwindet gleich. Ich suche mir einen kleinen Schlafplatz. Tarp baue ich nicht auf. Tocco ist ja selbstaenig und braucht nicht auf mich hoeren und auch keinen Regenschutz von mir. Hey, Nachts sind um 15° Grad und es sieht nicht nach Regen aus. Und ich nutze notfalls schnell den Biwacksack.

Zum Tagesabscluss geniesse ich Bibel, Sonnenuntergang und einen Peljesac, einen Wein von der Halbinsel, auf der ich gestern war.

06.10.2013

Kroatien - Die Inseln 2

11.10.2013 Freitag, 47. Tag
Wir wandern bis Zuljana und fruehstuecken, durch Weinberge bis Putnikovic. Die Einheimischen lesen gerade die Trauben. Ab nun auf der Strasse immer nach Suedosten.
Tocco wundert sich sicher, warum ich in Serpentinen staendig die Strassenseite wechsle. Er muss immer brav am Strassenrand laufen und wird ausgeschimpft, wenn er in der Strassenmitte laeuft oder einfach die Strassenseite wechselt.
18 km und wir setzen in Prapratno mit der Faehre nach Sobra auf der Insel Mljet ueber.
Noch 5 km wandern den Berg hinauf. Im Dunkeln suchen wir eine Weile, bis wir einen einigermassen flachen Schlafplatz finden.

10.10.2013 Donnerstag, 46. Tag
Wir ueberstehen die Nacht gut und trocken und warm unter Tarp und in Schlaf- und Biwacksack, trotz einiger Gewiter. Es donnert mehrfach sehr laut. Die letzten Naechte waren nicht kalt, circa 15°, sondern feucht.
Morgens wandern wir frueh los zur Kueste hinunter. Auf den Serpentinen hinunter wundert sich Tocco sicher. Er muss immer am Strassenrand laufen und sein Herrchen schimpft, wenn er auf Strassenmitte laeuft oder einfach die Strassenseite wechselt. Und nun wechselt Herrchen staendig die Strassenseite. Warum tut es das?
UebeTrstenik wandern wir an der Kueste lang und finden bald einen einsamen Strand. Da die Sonne endlich mal scheint und viele Klamotten nass sind, lagern wir dort, haengen die Waescheleine zwischen zwei Felsen und lassen die Sonne "arbeiten". Die scheint endlich, endlich.Wir faulenzen in der Sonne und baden. Wenn jetzt noch eine Meerjungfrau mit einem Tischlein-Deck-Dich aus dem Mittelmeer aufsteigt ist der Tag perfekt.
Vielleicht schlafen wir hier. Vielleicht wandern wir weiter nach Suedosten.

09.10.2013 Mittwoch, 45. Tag
Wer sein Tarp unter dem Gesichtspunkt "Gute Aussicht" aufstellt, anstatt "Schutz vor Regen", ist selber Schuld, wenn er Nachts nass wird. Mir laeuft bei einem starken Regen das Wasser unter die Schlafmatte und den Schlafsack. Von oben bleibe ich trocken, aber unter mir rinnt das Regenwasser.
Wir wandern nach Suedosten an der Kueste lang. Dann gibt es einen 400 m langen kleinen Tunnel nach Nordosten. Wir wandern durch, weil von Nordwesten ein Gewitter naeher kommt. In einem Gasthaus in Pijavicino ueberstehen wir das Gewitter.
Als die Sonne rauskommt, wandern wir einen Kilometer weiter und geniessen die Aussicht auf das Meer unter uns. Ich haenge die nasse Waesche auf, aber sie wir nicht trocken, denn die Sonne verschwindet bald hinter einem Berg. Trotzdem bauen wir unser Nachtlager auf und ich schlafe das erste Mal in meinem Biwacksack, weil der feuchte Schlafsack wenig waermt und sich die naechsten Gewitter mit Donnern ankuendigen.

08.10.2013 Dienstag, 44. Tag
In Korcula informieren wir uns per Internet uber die Wettervorhersage, das naechste Welterbe Natur (Kotor) und ueber verschiedene Reisemoeglichkeiten, vor allem Faehren.
Rob der Kanadier, den wir vor ueber einer Woche trafen, schrieb mir eine Email. Er wollte von Split nach Dubrovnik wandern. Ist aber gerade mal 25 km weit gekommen, verbringt die Schlechtwetterphase auf einem guenstigen Campingplatz.
Wir nehmen die Faehre nach Orebic auf der Halbinsel Peljesac. In der Pizzeria Fjaka esse ich ein Kusin Jakov (sprich: Kuschin). Arg lecker. Irgendwie Teig mit Kaese und Shrimps (Krabben).
Wandern dann entlang der Suedkueste bis kurz vor Popobuce. Tocco findet eine viertel Pizza Schinken Salami. Naja, eigenlich sehe ich sie zuerst. Aber Tocco frisst sie.
Wir finden endlich auch ein flaches Plaetzchen in einem Olivenhain mit Aussicht aufs Meer, Korcula und die kleinen Inseln dazwischen.

07.10.2013 Montag, 43. Tag
Wir wandern ueber Pupnat zurueck an die Nordkueste von Korcula. Dann nach Osten bis kurz vor Korcula Ort. Eine Stunde laufen wir im stroemenden Regen. Beide sind patschnass. Der Rucksack bewaehrt sich. Drin bleibt alles trocken.

06.10.2013 Sonntag, 42. Tag
Wanderung quer ueber die Insel Korcula. Erst entlang der Nordkueste nach Osten, dann ueber Blato nach Suedosten und ueber Smokvica und Cara nach Pupnatska Luka an der Suedkueste. Dort uebernachten wir am Hang recht unbequem, da nicht ganz eben.

05.10.2013 Samstag, 41. Tag
Heute schon Ruhetag, da wir muede sind von den langen Maerschen in Plitvice und wenig Schlaf ... und weil ich mich um einen Tag vertan habe.
Wir haben zu wenig Wasser fuer den ganzen Tag. Am fruehen Nachmittag lasse ich Tocco frei, damit er sich selbst was suchen kann. Da Wolken aufziehen, baue ich mein Tarp auf und hoffe, auf diese Weise etwas Wasser aufzufangen. Nach einer halben Stunde ist Tocco wieder da. Hat wohl nichts gefunden und schaut, ob ich erfolgreicher bin. Bin ich nicht und so zieht er wieder los. Auch nach einer Stunde findet er nichts und legt sich schlafen. Dann endlich nieselt es doller und wir fangen einen halben Liter Trinkwasser fuer Tocco auf.

Nachtrag zur Zugfahrt:
Wir stiegen in den Nachtzug ein. Sofort lotste uns der Schaffner in ein riesiges "Abteil". Auf der linken Seite befand sich eine Reihe mit Runter-Klapp-Sitzen. In dem grossen Wagon stand nur ein einsames Fahrrad. Hier sollte ich Tocco anbinden. Mich wollte der Schaffner in ein normales Abteil bringen. Ich sagte ihm: "Kein Problem. Ich schlafe auch hier." Ich habe ja alles dabei, um auf dem Boden zu schlafen.

Da ich keine Fahrkarte besass, musste mir der Schaffner eine ausstellen, bzw. Eineinhalb, naemlich noch eine "halbe" fuer Tocco. Der Schaffner war clever und stellte ab einem Bahnhof spaeter aus. Dafuer verkaufte er mir 2 Pivo (Bier) fuer je 20 Kunar (etwa 2,60 €). Eines davon bekam ich. Eines war fuer ihn. Dafuer stoerte mich die ganze Nacht niemand mit Fahrkartenkontrolle und 10 Minuten vor Ankunft in Split weckte er mich und ich konnte in Ruhe alles einpacken.

04.10.2013 Freitag, 40. Tag
Aktuell am Bahnhof Vrhovine um 0 Uhr etwa 0°. Tocco schlaeft mit seiner Hundedecke auf meinem duennen Schlafsack. Um 1:15 Uhr steigen wir in den Zug ins warme Split. Um 1:30 Uhr faehrt er los und um 6:30 Uhr kommt er am Mittelmeer an. 10°, und ansteigend da gleich die Sonne aufgeht.
Wir schauen uns die Stadt ein wenig an. Bei Sonnenaufgang ist es noch ruhig. Gegen 9 Uhr wird es lebhaft und voll, immer mehr Touristen mischen sich unter die einheimischen Arbeiter.
Wir sondieren die Lage fuer uns. Eisenbahnschienen enden hier. Bus ist schwierig, die meisten nehmen keine Hunde mit. Laufen! Auf dem Festland oder eine der vielen Inseln? Wir nehmen die Faehre um 10:30 Uhr nach Vela Luka auf Korcula und wandern dort noerdlich bis an die Kueste. Als es nicht mehr weiter nach Norden geht, lagern wir. Tocco ist muede. Auf dem Schiff schlief er etwas. Aber die ganze Nacht davor fast gar nicht. Die erste Nachthaelfte musste er laufen. Die zweite Haelfte im Zug schlief er arg wenig, schaukelte ihm wohl zuviel. Die Zuege wackeln deutlich mehr als in Deutschland.

Von unserem Lagerplatz aus geniessen wir die Ruhe und die schoene Aussicht auf das Meer und die Insel Hvar, die Halbinsel Peljesac und die Berge des dahinter liegenden Festlands.

03.10.2013

UNESCO Welterbe Natur: Nacionalnipark Plitvicka Jezera

03.10.2013 Donnerstag, 39. Tag

Keine Ahnung, was ihr heute feiert, Einheit oder ... Tocco und ich feiern Natur vom Feinsten, Plitvicer Seen. Tocco mit seinem Rucksack ist der Fotostar.

Im Dunkeln laufen wir die 20 km zurueck zum Bahnhof Vrhovine und wollen mit dem Nachtzug nach Split.

02.10.2013 Mittwoch, 38. Tag
Genial. Wir sind da. Im National Park Pltivicer Seen. Nach alle der Suche und Muehe, nur weil ich einen Hund dabei habe, umso schoener. Bis 9:00 Uhr haben wir im Wald nahe Bahnhof Vrhovine geschlafen und sind in 4 Stunden die 20 km bis zum Park gelaufen. Wir mussten nicht mal Eintritt zahlen, da wir zu Fuss waren und von hinten kamen.
In den 4 Stunden bis zur Daemmerung schauen wir uns um und geniessen die wunderbare Natur.
Oberhalb des letzten, obersten Sees schlafen wir ruhig und kalt, Tocco friert trotz Hundedecke.