29.11.2013

Englisch für Albanier

Im albanischen Fernsehen laufen lauter halbaktuelle Filme in Englisch mit albanischen Untertiteln. Die letzten Tage sah ich zum Beispiel "Upside Down", "Jack and the Giants" und "Hobbits". Gut für mich zum Englisch lernen.

27.11.2013

Tocco und Peshkopi im Schnee

Mitternacht darf Tocco nochmals raus in den Schnee


Es liegt etwa 5 cm Schnee in Peshkopi


Warum wandern wir drei Monate lang etwa 1500 km?

Eigentlich wegen Wärme und Sonne.


Die Terrasse von "meinem" Hotel Korabi im Schnee.

26.11.2013

Schnee in Peshkopi

Blick aus meinem Hotelfenster in Peshkopi


Tocco im Schnee in Peshkopi


Tocco schaut genau zu, wie ein Hamburger zubereitet wird. Hier in Peshkopi, Albanien ist ein Hamburger mehr wie ein Döner. Meistens kostet einer 70 Lek = 0,50 €. Heute wollte ein cleverer Geschäftsmann einfach mal das Doppelte.


Wir wissen endlich wo wir in Albanien fuer Tocco das Trockenfutter kaufen können, da es im Supermarkt meist keines gibt: in der "Farmaci", also Apotheke


24.11.2013

Drei Monate wandern mit Hund Tocco

Verkuerzt beschreibe ich die Wanderroute mit meinem Hund Tocco so:

Im 1. Monat eine Berg- und Tal-Wanderung durch Inntal, Zillertal, Pustertal, Gailtal und Socatal nach Rijeka am Mittelmeer.
Durch die Laender Oesterreich, Italien, Slowenien und Kroatien.

Im 2. Monat Insel-Jumping und Wanderungen in Kroatien: Krk, Rab, Korcula, Peljesac und Mljet. Dazu ein Abstecher zum UNESCO Welt-Natur-Erbe Plitvizer Seen und Kurzbesuch der Staedte Zadar, Split und Dubrovnik.

Im 3. Monat wandern Tocco und ich in Albanien lange mit dem Kanadier Rob: 
UNESCO-Welt-Kultur- und Natur-Erbe die Stadt und Bucht von Kotor.
Nationalpark Lovcen mit Uebernachtung auf dem Berg in 1747 m Hoehe.
Nationalpark Shkodar See und die Stadt Shkodar.
Am Drin entlang bis nach Peshkopi mit dem Hoehepunkt einer Bootsfahrt durch die Schluchten des Koman-Stausees.
Erster Schnee auf den Bergen um Peshkopi.

21.11.2013

Peshkopi

22.11.2013 Freitag 89. Tag
Kleiner Spaziergang um Peshkopi am Drin in Albanien.

Das Tal des schwarzen Drin mit Schnee auf den Bergen im Hintergrund.

Peshkopi von oben.


21.11.2013 Donnerstag 88. Tag
Ich stelle mein Foto-System um. Bis konnte ich die guten Fotos von meiner Kamera nicht auf mein Smartphone kopieren und daher meist nur weniger gute Fotos im Blog hochladen.
Jetzt kaufe ich eine 8 GB Micro-SD-Karte, die in mein Phone passt und per Adapter auch in meine Kamera.
Damit sollte mein Blog schoener werden.

Ein Berber (Frisoer) schneidet mir die Haare. Er arbeitet fast eine halbe Stunde sehr korrekt, rasiert mich und schneidet mir sogar mit einer kleinen Schere die Haare in Nase und an den Augenbrauen. Das alles fuer 200 Lek, etwa 1,50 €.

Mit Tocco und DJ Tedi esse ich Pizza und besuche Tedis Heimatdorf und die kleine Moschee dort.

Der Kober vor der Moschee.

Unten beten die Maenner ...

... oben die Frauen.

20.11.2013 Mittwoch 87. Tag
Ausruhen. Erholen. Akkus laden. Waesche waschen ... in Peshkopi, Albanien.

20.11.2013

Drin oder nicht Drin

19.11.2013 Dienstag 86. Tag
Am Morgen komme ich nicht so recht in Gang. Erst nach 10 Uhr wandern wir los. Die Sonne scheint, erst am Nachmittag ziehen Wolken auf und es nieselt leicht.

Wir wandern bis es Dunkel ist, da wir keinen Schlafplatz suchen muessen, sondern eine Pension oder ein Hotel in Peshkopi nehmen werden. Sozusagen als Belohnung und Albanien-Abschluss. Wir sind in 7 Tagen 180 km gewandert von Fierze ueber Kukes nach Peshkopi. Also taeglich ueber 25 km. Bis Mazedonien sind es noch 15 km.

Wir finden schnell ein schoenes Hotel in Peshkopi: "Korabi", Zimmer fuer 10 €.
Tocco darf auch rein. Die einzige Frage an der Rezeption: "Bellt er?" Einen leiseren Hund gibt es wohl kaum.

Eine heisse Dusche, ein warmes Restaurant, ein weiches Bett: soooo schoen.

18.11.2013 Montag 85. Tag
Weder Wolfsgeheul noch Wolf. Nur Hundegebell. Die ganze Nacht.
Wir wandern immer der Strasse folgend durch wunderschoene Berge und verschlafene alte Doerfer. Ich haette nie gedacht, dass Albanien so schoen ist.

Am Abend markiere ich, wie immer, unseren Schlafplatz. Dabei stelle ich fest, dass wir eine falschen Weg eingeschlagen haben. Zwar schon die Strasse nach Peshkopi, aber durch die Berge anstatt am Drin entlang. Wo war die Kreuzung? Eine asphaltierte Strasse habe ich sicher nicht uebersehen, muss eine Schotterpiste gewesen sein.

17.11.2013

100 km durch die Berge ... und kaum Proviant

16.11.2013 Samstag 83. Tag
Gegen Mittag futtert Tocco in einem Restaurant an der Autobahn-Auffahrt Brot und Reis. Besser als nichts. Bis Kukes kann es nicht mehr weit sein. Die Wolken verschwinden und die Sonne scheint endlich wieder - nach 10 Tagen grau-in-grau.
Am Nachmittag suchen wir 3 km vor Kukes ein Lager und werden direkt am Fierze-Stausee fuendig. Somit sid wir wieder am Drin.
Heute Abend gibt es nichts zu essen. Armer Tocco.
Von Fierze bis Kukes sollten es laut meiner Albanien-Landkarte 66 km sein. Tatsaechlich sind es um die 100 km. Das Schild "Kukes 67 km" war wohl doch nicht ganz verkehrt.
Naja, morgen frueh noch 3 km, dann koennen wir einkaufen.
Die Tage in den Bergen sind kalt, etwa 12 Grad. Die Naechte um die 2 Grad. Vielleicht solten wir doch bald zurueck ans waermere Mittelmeer.

15.11.2013 Freitag 82. Tag
Wir wandern lange, werden sogar ein kleines Stueck mitgenommen, aber Kukes ist immernoch weit.
Die km-Angaben auf meiner Landkarte muessen falsch sein.
Wir erreichen die Landstrasse von Puke nach Kukes. Auf einem blauen Schild steht "Kukes 67 km". Nach meiner Landkarte sollen es 30 km sein. Was ist richtig? 67 km, und wir haben kaum Proviant. Mir macht das nicht viel aus, habe immernoch zuviel Fett und Gewicht. Aber Tocco. Um ihn sorge ich mich.

14.11.2013 Donnerstag 81. Tag
Tocco und ich, ohne Rob-mit-den-7-Shirts, wachen frueh auf, packen zusammen und wandern um 7:30 Uhr los. Der Proviant ist knapp. Und Hundefutter fanden wir bisher nirgends. Ob wir heute einen Laden finden? Die kleine Strasse fuehrt durch sehr unbewohnte Gegend. Am Tag sehen wir kaum mehr als 10 Autos.
Nach 2,5 Stunden erreichen wir ein Hotel und Restaurant. Wir muessen doch nicht hungern. Tocco futtert eine Portion Reis.
32 km sollen es laut Landkarte bis zur Kreuzung mit einer groesseren Landstrasse sein. Die 32 km sind wir laengst gelaufen, aber keine Kreuzung in Sicht. Wir geben auf, fuer heute, und suchen an einem Bach ein Nachtlager. Gut, dass hier viel Holz liegt, denn wir wollen Nudeln kochen. Unser erstes Lagerfeuer auf dieser Reise.

Am Fluss entlang: Drin

12.11.2013 Dienstag 79. Tag und 13.11.2013 Mittwoch 80. Tag
3 km bergauf laufen hoch zum Staudamm. Am Schluss durch einen 400 m langen, dunklen Tunnel. Gerade als wir oben am Stausee Koman ankommen, erreicht auch die Faehre den "Hafen". Bis Fierze schippert die kleine Personenfaehre. Der Blick aud den hellgruenen See und die hohen Berge ist beindruckend.
Unterwegs stoppen wir an einer Engstelle fuer eine Stunde. Der "Kapitaen" traut sich nicht durch. Die Stroemung ist sehr stark. Und wir muessen gegen die Stroemung hindurch. Muessen wir umkehren? Dann endlich kommt per Telefon das OK von oben. Wir wagen es. Und kommen durch.

In Fierze kaufen wir ein. Im Internet-Cafe emailt Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken seinem Vater. Sie wollen sich in 10 Tagen in Rom treffen.
Wir wandern auf einer einsamen Strasse am Fierze-Stausee entlang. Auch diesen speist der Drin.

Gerade als wir fuer unser Lager von der Strasse abbiegen wollen, haelt ein kleiner Lkw mit Ziegen hinten drauf. Rob steigt ein. Er will schnell zurueck in die Zivilisation, um per Email mit seinem Vater in Kontakt bleiben zu koennen. Ade Rob. Vielleicht und hoffentlich treffen wir uns wieder. Danke fuer die schoene gemeinsame Zeit.

Tocco und ich steigen 200 m bergauf zu einer Wiese und bauen das Tarp auf. Da kommt ein Hirte mit seinen Ziegen und Kuehen den Berg herunter zu uns. Er redet eine viertel Stunde - auf Albanisch. Ich verstehe kein Wort. Was er mir wohl alles erzaehlt? Ich muss die ganze Zeit innerlich schmunzeln, denn die Kleidung des Hirten ist bemerkenswert: ein kariertes Hemd, ein schwarzer Anzug (!) und ein schwarzer Regenschirm; dazu dunkelgruene Gummistiefel (!).

11.11.2013 Montag 78. Tag
Am Vormittag regnet es noch oder wieder. Gemuetlich fruehstuecken wir, packen langsam. Gegen 13 Uhr laufen wir 1 km zum Campingplatz in Koman. Wir sind die einzigen Gaeste. Rechts von uns fliesst der Drin, vor uns sehen wir die Staumauer des Komani-Sees.
Warum wechseln wir ueberhaupt den Schlafplatz? Camping ist einfach billiger, 2 statt 10 Euro. Unsere Sachen sind ja wieder trocken. Und irgendwie auch schoener. Am Abend nieselt es, ein beruhigendes Geraeusch auf dem Tarp.

10.11.2013 Sonntag 77. Tag
Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken steigt heute schon frueh um 7 Uhr aus seinem Zelt. Tocco liegt noch und ich fuehle mich nicht so fit, gehe 3 Mal auf die Buschtoilette. Nach unserem Fruehstueck laufen wir los und schnell fuehle ich mich besser.

In Qyrsac, so heisst der Ort auf meiner Landkarte, aber am Ortseingang steht "Vau Dejes", kaufen wir ein und koennen mit Euro bezahlen. Der Kassierer tauscht mir 20 Euro in 2800 Lek um. 500 m weiter finden wir den ersehnten Bankautomaten. Ich hebe 5000 Lek ab. Ein 5000er Schein erscheint und ich erscheine reich.

Wir finden einige Maerkte und Laeden, aber nirgends Hundefutter. Ich kaufe eine Packung Nudeln. Notfalls muss ich sie auf einem offenen Feuer kochen. Tocco wird sie gerne fressen.
Die Albaner sind sehr interessiert, aber nicht aufdringlich. Sobald wir irgendwo im Ort stehen bleiben, bildet sich eine kleine Menschenmenge um uns drei.

Wir wandern bergauf, lassen den Ort hinter uns und sind bald alleine in der Natur und den Bergen. Meist laufen wir am Drin entlang, bzw. am Stausee Vaut te Dejes.
In der Ferne, genau in der Richtung in die wir wollen, brummelt und donnert es und haengen dunkle Gewitterwolken.

Nach 10 km haelt ein kleiner Lkw neben uns und fragt, ob wir mit nach Koman wollen. Wir bejahen und klettern hinten auf die Pritsche. Tocco hebe ich hoch und Rob hebt ihn ganz hinauf. Zum Glueck traegt Tocco seinen Rucksack, denn am Hunderucksack ist ein Griff mit dem sich Tocco leicht heben laesst, ohne ihm weh zu tun.
Wir geniessen die Fahrt am Stausee entlang und die Aussicht auf See und Berge und Wolken - obwohl es nicht sehr bequem ist. Der kleine Laster hoppelt ueber die schlechte Strasse. Ich sitze zwar weich auf meinem Rucksack, aber etwas drueckt mich im Ruecken. Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken sitzt hart auf einer Reifenfelge und stemmt sich oft mit beiden Armen hoch um den Popo zu entlasten. Tocco zieht den Schwanz ein und schaut neugierig-irritiert ueber die niedrige Begrenzung. Ich stuetze ihn, weil es hin-und-wieder ruppig schaukelt.
Nach einer halben Stunde holen wir das Gewitter ein und werden auf der offenen Pritsche ordentlich gewaschen. In Koman springen wir klatschnass vom Lkw und laufen zu dem kleinen "Hotel" Vila Franceze. Fuer je 10 Euro beziehen wir ein kleines Zimmer inklusive Fruehstueck. Beide Rucksaecke sind ihr Geld wert, die Sachen innen kaum oder garnicht nass. Uns ist immernoch kalt von der Naesse und dem Fahrtwind und so freuen wir uns ueber die elektrische Heizung, die von der netten Familie ins Zimmer geschoben wird.

Wir haengen die nassen Klamotten auf und waermen uns auf. Draussen regnet, blitzt und donnert es. Hier drinnen ist es gemuetlich.
Als es dunkel ist fragen wir nach Pizza oder Pasta. Der Hausherr kocht fuer uns Nudeln. Lecker. Tocco legt er 3 Knochen hin. Spaeter noch einen. Ein Festtag fuer ihn. Voll Hingabe kaut er darauf herhum bis nichts mehr da ist. Selbst das kleine Maedchen kann ihn nicht ablenken.

WLAN gibt es nicht. Dafuer stellt uns der Hausherr und Opa einen Laptop mit Internet-Stick im Wohnzimmer hin. Cool. Wir koennen nicht nur surfen, sondern auch Fotos auf meiner externen Festplatte sichern und ein Hoerspiel, Otherland, auf meinen kleinen mp3-Player kopieren.
Im Kamin brennt ein waermendes Feuer. Wir sollten hier laenger bleiben.

09.11.2013 Samstag 76. Tag
Am Morgen besichtigen wir die ziemlich grosse Burgruine Rozafa in Shkoder. Von hier oben fotografiere ich den (?) Drin und seine Muendung in die (?) Buna.

Shkoder ist die wahrscheinlich arabischste Stadt in Europa, und Albanien das arabischste Land.

Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken, Tocco und ich wandern durch die Stadt nach Juban. Verwoehnt von Kroatien, dort gibt es fast an jeder Ecke einen Bankautomaten, vergessen wir Lek, die albanische Waehrung, abzuheben.

Unterwegs finden wir keinen Bankautomaten. In Juban gibt es keinen, auch keinen Market und kein offenes Restaurant, dafuer vier Bars.

Bei Qyrsac, dort soll es laut einem Einheimischen auch keinen Bankautomat geben, lagern wir in einem kleinen Olivenhain. Ich entferne 15 Minuten lang einige Dornen vom Boden. Als es fast dunkel ist bauen wir Zelt und Tarp auf. Vielleicht regnet es heute Nacht.
Der Platz ist besser als ich dachte. Die Grillen zirpen. Ich liebe dieses Zirpen und schlafe bald ein.

Folge dem Drin

17.11.2013 Sonntag 84. Tag
Die Stadt Kukes liegt am Drin / Fierze-Stausee und am Fusse von zwei hohen Bergen: Koritnik (2394 m) und Gjalica e Lumes (2486 m).
In Kukes fliessen Weis Drin aus Kosovo und Schwarzer Drin aus dem Ohrid-Ser zusammen in den Fierze Stausee. Wir wollen dem Schwarzen Drin nach Ohrid folgen - ist halt auf der UNESCO-Welterbe-Natur-Liste.

Wir finden ein Cafe mit Free Wireless und koennen endlich schon geschriebene Blogs hochladen.

Hoffentlich finden wir Hundefutter fuer Tocco. Erstmal heben wir Lek von einem Bankautomat ab. Dann laufen wir zurueck zu dem grossen Market. Leider finde ich kein Hundefutter und frage eine Verkaeuferin, die Englisch spricht. "Ja, haben wir." sagt sie und bringt mich in die hinterste Ecke. Tatsaechlich, dort steht "Chappi Junior". Ich kaufe zwei 3 kg Packungen.

Draussen verpacken wir unseren Einkauf. Dabei schauen uns bis zu zehn Albaner zu, jung und alt, neugierig interessiert aber unaufdringlich. Tocco schleppt 3 kg und in meinem Rucksack landen die anderen 3 kg Hundefutter. Sollte fuer mehr als eine Woche reichen.
Gegen 11 Uhr sind wir fertig und laufen los in Richtung Sueden, moeglichst nah am Schwarzen Drin entlang, am Fusse des Zweieinhalbtausender. Leider liegt dieser in Wolken.
In dem Dorf Bicaj wandern sechs junge Albaner mit uns. Sie fragen viel. Streicheln Tocco. Wollen ein Foto mit Tocco. Erst am Ortsende kehren sie um.

In Kolesjan, oben auf einem Pass gelegen, halten wir an einem Market. Der Besitzer spricht gut Deutsch. "Vom Fernsehen gelernt." erklaert er und verkauft mir selbstgebrannten Schnaps. Sehr lecker.
Der deutsch-sprechende Albaner erzaehlt mir von Woelfen hier in den Bergen. Ob wir welche sehen oder hoeren werden?
Auf dem Boden sehe ich Naegel stehen. Die suche ich schon eine Weile, denn meine Wanderstoecke sind unten total abgenutzt. Im Market gibt es sogar einen Hammer. Mit diesem schlage ich in jeden Stock unten einen dicken Nagel, damit der Kunstoff nicht so schnell abnutzt. In Deutschland wuerde ich Gummiaufsaetze kaufen, aber hier in Albanien ...
Draussen steht eine altertuemliche Waage mit Gewichten. Ich will schon lange wissen, wieviel mein Rucksack wiegt. 30 zeigt die Waage. Ohne Hundefutter und Menschenfutter waeren es um die 25 kg. Arg viel. Ich muss ueberlegen, wie er leichter wird, was weg kann.

Wir wandern vorbei an beeindruckenden Bergen und steilen Schluchten. Einfach genial. Leider ist wenig wuenschenswertes Wetter fuer fantastische Fotos, nur graues Wolkenwetter. Ich fotografiere trotzdem. Mal schaun, was daraus wird.

Um 16:16 Uhr laufen wir von der Strasse weg, hinunter in einen kleinen Wald. Ob wir die Woelfe heulen hoeren? Oder nur bellende Hunde?

Albanien, hinein ins Neue und Unbekannte

08.11.2013 Freitag 75. Tag

Das tut gut. Wieder in der Natur, im Freien schlafen. Den Wald riechen, die Sterne und den wachsenden Mond sehen, das schummerige Daemmerlicht, den leuchtenden Sonnenaufgang, das wiederspiegelnde Licht in den schwankenden gruenen Blaettern am Morgen ueber mir.

Die Grenze nach Albanien erreichen wir drei, Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken, Tocco und ich, um Punkt 12 Uhr. Die Grenzer, und das sind einige die um uns herum stehen, staunen ueber Tocco und seinen Rucksack. Und darueber, dass wir von Deutschland nach Albanien wandern, zu Fuss.

Drei Albanier in einem Cafe direkt an der Strasse laden uns zu einem Kaffee ein. Schon einen Kilometer nach der Grenze. Alle Menschen sind sehr freundlich und neugierig, gruesen uns. Manche versuchen uns in ein Gespraech zu verwickeln. Erinnert mich sehr an meine Radtour durch Marokko. Albanien erscheint mir mehr arabisch als europaeisch, zumindest auf den ersten Kilometern. Auch die Moschen und Haeuser und Menschen kilometerlang an der Hauptstrasse erinnern mich an Marokko.

Am Dorfeingang von Zusi muessen wir entscheiden, ob wir bergauf ein Lager suchen oder weitergehen und der Ort eventuell sehr lang ist und wir dann ein Lager im Dunkeln suchen muessen. Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken will weitergehen. Die Sonne geht unter. Immernoch Haeuser und Menschen. Wie sollen wir so ein Nachtlager in der Natur finden? Noch dazu etwas versteckt und nicht gleich von jedem zu sehen?
Etwas weiter sehen wir eine Burgruine auf einem Huegel. Ich liebe Burgruinen.Wir wagen es, das Risiko eingehend, dort nicht schlafen zu duerfen.
Nach einer halben Stunde sind wir oben. Es daemmert. Am Eingang sehen wir eine dunkle Figur. Wir beratschlagen uns. Sollen wir fragen, ob wir in der Ruine schlafen duerfen? Oder lieber niemanden darauf aufmerksam machen, was wir vorhaben. Die dunkle Figur, ein Mann, wahrscheinlich Wachdienst, kommt auf uns zu und spricht uns auf Albanisch an, macht dabei das Zeichen fuer Schlafen, neigt den Kopf leicht und legt eine Hand ans Ohr. Fuer zwei Euro laesst er uns rein und weist uns ein Nachtlager zu. Wir sind Glueckskinder: Schlafen in den Ruinen von Rozafa, flach mit weichem Gras und fantastische Aussicht auf die Stadt Shkodar unter uns, den See, die beiden Fluesse Drin und Buna (Bojana), sowie auf viele Berge rundum.

03.11.2013

Ausruhen in Montenegro

07.11.2013 Donnerstag 74. Tag

Endlich laufen wir wieder, Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken, Tocco und ich. Am Anfang wandern wir zuegig in Richtung Skadar in Albanien. Doch bald werden wir langsamer. Alle moeglichen Muskeln schmerzen von der ungewohnten Bewegung. 5 Tage rumliegen ohne Wandern war wohl doch etwas lang. Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-5-Socken fuehlt sich noch kaputter, als ich.
Ja richtig. Rob hat 2 Paar Socken entsorgt. Bei den 7 T-Shirts tut sich noch nichts.

Nach 20 km suchen und finden wir ein Lager auf einem kleinen Huegel bei Vladimir, einem Dorf kurz vor der Grenze. Unsere erste Nacht im Freien diese Woche.

Morgen sind wir in Albanien. Mir bammelt ein bischen davor. Vor 20 Jahren kam man in das Land kaum rein.


02.-06.11.2013 Samstag - Mittwoch 69.-73. Tag

Faulenzen. Spielen. Waesche waschen. Im Internet recherchieren. Am SAND-Strand spazieren.
Rob-mit-den-7-T-Shirts gratuliert Nachts seinem Vater in Kanada per Videochat. Ich werde trotz Biwacksack im Regen nass. Der ist nicht dicht.

Ohne Rucksack, wie leicht und bequem, laufe ich mit Tocco ueber die Strasse in die City von Ulcinj und weiter bis nach Stari Grad, der Altstadt, und ueber einen Wanderweg entlang der Felsenkueste zurueck zu Blue Star, unserem "Campingplatz". Mal eben so ein Drei-Stunden-Spaziergang.

Die 7 T-Shirts von Rob sind noch nass von Regen und Waschen. Seine 7 Socken auch. Meine beiden Schlafsaecke sind nass, weil der Biwacksack nicht dicht ist. Die Naechte auf Montag und auf Dienstag soll es noch mehr regnen. Also ziehen wir vom Garten in ein Zimmer mit zwei Betten um. Die kleine private Anlage "Blue Star" gefaellt uns und die Familie ist sehr nett. Die beiden Jungs spielen mit Tocco, bis er totmuede ist.

Rob-mit-den-7-T-Shirts-und-7-Socken war in Kanada Koch und kocht heute fuer uns. Das ist nicht leicht fuer ihn mit den begrenzten Mitteln. Wir kaufen ja nicht 1 Liter Oel und verschiedene Gewuerze fuer die ein oder zwei Tage. Er ist nicht zufrieden. Aber es schmeckt und wir werden satt.

Toccos Magen grummelt vor sich hin. Hat nur Morgens ein wenig gegessen. Irgendwas hat er. Wir gehen eine halbe Stunde raus, aber er erledigt nur sein "small business" (kleines Geschaeft). Big business ist nicht.

Wir warten, warten, warten ... dass der Regen aufhoert.

31.10.2013

National Park Shkoder See

01.11.2013 Freitag, 68. Tag
Eine halbe Stunde bis zum Bahnhof laufen, eine halbe Stunde Zugfahrt - und wir sind in Podgorica, der Hauptstadt Mazedoniens. Leider nur, um zu erfahren, dass kein Zug nach Shkoder in Albanien faehrt. Auch kein Bus. Die gute Nachricht ist, Hunde koennen im Bus kostenlos mitfahren.
Rob-mit-den-immernoch-7-T-Shirts, Tocco und ich steigen kurz entschlossen in den naechsten Bus, um ueber Virpaza, wo wir herkamen, und Bar nach Ulcinj zu fahren. Von dort soll es Busse nach Albanien geben. Ulcinj liegt ganz im Sueden von Mazedonien. Bis zur Grenze nach Albanien sind es etwa 20 km.
Tocco muss tatsaechlich nichts bezahlen. Aber als wir unsere Rucksaecke unten in den Bus legen, zeigt der Busfahrer auf Tocco und dann neben die Rucksaecke. Tocco soll unten im Dunkeln beim Gepaeck einsteigen. Ich zoegere. Kann ich ihm das zumuten?
Wir probieren es und ich sitze mit "Bauchweh" im Bus. In Ulcinj klettert Tocco ueber die Rucksaecke aus dem Busdunkel als sei das normal. Scheint ihm nichts auszumachen. Mehr weiss ich, wenn er das naechste Mal da unten rein soll.
Wir laufen hinaus aus der Stadt, um einen Schlafplatz in der Natur zu finden. Am Stadtende spricht uns ein Mann von seinem Balkon aus an, ob wir ein Camping suchen und bietet uns fuer 4 Euro pro Person seinen Garten an, inklusive WC, Dusche und Wifi. Wir schlagen zu und campen im Garten.

31.10.2013 Donnerstag, 67. Tag
Knallroter Sonnenaufgang ueber dem Shkoder See. Ausgezeichneter Start in den Tag.
Rob-mit-den-7-T-Shirts, Tocco und ich wandern bis Virpaza. In einem Restaurant essen wir und nutzen Free Wifi, Rob-mit-den-7-T-Shirts um nach einem Flug nach Malta zu suchen und ich um eine Auslandsreisekrankenversicherung (was fuer ein Wort!) fuer ein halbes Jahr abzuschliessen. Der Unterschied sind 200 statt 1400 Euro.
Wir laufen die 700 m zum Bahnhof Virpaza umd wollen uns informieren. Aber es gibt leider keinen Schalter. Zwei junge Maenner erzaehlen uns, dass die 30 km Zugfahrt nach Podgorica 1,40 Euro kostet. Wir warten 10 Minuten auf den nachsten Zug, um vom Schaffner zu erfahren, dass Hunde mitfahren koennen - mit Maulkorb. Wahrscheinlich fahren wir morgen mit und hoffen, nach Shkoder in Albanien fahren zu koennen.
Wir laufen wieder nach Virpaza und kaufen ein. Circa 2 km ausserhalb von Virpaza uebernachten wir auf einem Huegel. Rob-mit-den-7-T-Shirts schlaeft in seinem engen kleinen Zelt, Tocco und ich unterm riesigen Sternenzelt. Vorm Einschlafen sehe ich eine kurze, gewaltige und gruen schimmernde Sternschuppe. Ein ausgezeichneter Tagesabschluss.

30.10.2013 Mittwoch, 66. Tag
Rob-mit-den-7-T-Shirts, Tocco und ich wandern bergab bis zum Fluss und Dorf Rijeka, dann am Fluss entlang und zum Schluss bergauf bis kurz vor Komarno. Wir finden einen Platz mit genialer Aussicht auf den See Shkodes und die Zweieinhalbtausender dahinter.
Das Lager ist nicht optimal, kein frisches Trinkwasser, aber flach, ruhig, weit genug von der Strasse und ausgezeichnete Aussicht nach Osten, also gute Chance auf Sonnenaufgang und fruehe Waerme.
Seit zwei Wochen scheint jeden Tag die Sonne, minimum 10° Grad bei Nacht und 20 bis 25° Grad am Tag. Wir spielen mit zwei Wuerfeln, trinken Whisky haben Spass und quatschen.
Was fuer ein Leben!

30.10.2013

Rob, der Mann mit den 7 T-Shirts

29.10.2013 Dienstag, 65. Tag
2 km bergab laufen und wir sind in Cetinje. Rob-mit-den-7-T-Shirts, Tocco und ich sitzen lange in der Pizzeria und verspeisen eine Riesenpizza, planen den weiteren Reiseweg und laden die Akkus unserer Smartphones auf.
Einkaufen, Wasserflaschen auffuellen, dann wandern wir wieder. Es ist schon 15 Uhr. Die Rucksaecke sind prall gefuellt mit Proviant und daher arg schwer. Wir troesten uns damit, dass sie morgen frueh schon leichter sein werden. 5 km laufen wir zuegig auf der Hauptstrasse nach Osten in Richtung Podgorica, der Haupstadt von Montenegro. Dann endlich weg von den vielen Autos auf eine kleine Nebenstrasse nach Suedosten in Richtung Skadarsko Jezero National Park mit dem Shkoder See. Nach einer halben Stunde verschwindet die Sonne hinter den Bergen und wir finden bald ein Nachtlager. Heute also nur etwa 10 km gelaufen, aber es war schoen.

28.10.2013 Montag, 64. Tag
Wir verlassen den Gipfel und wandern den ganzen Tag zuegig bergab, 25 km durch den Naturpark Lovcen. Zwei Kilometer vor Cetinje uebernachten wir, obwohl der Proviant kaum fuer eine Mahlzeit reicht. Aber in der Stadt wollen wir nicht uebernachten. Und im Dunkeln noch aus Cetije raus wandern und einen Schlafplatz suchen auch nicht.
Wir haben genuegend Zeit und plaudern und vergleichen unsere Ausruestung. Rob hat ein leichtes kleines Zelt von MSR, eine Luftmatraze von Thermarest und Schlafsack. Minimale Top Ausruestung. Allerdings schleppt er 7 T-Shirts in seinem Rucksack. Erstaunlich.

27.10.2013 Sonntag, 63. Tag
Tocco, Rob und ich wandern immer bergauf durch einen Buchenwald mit arg kleinen Buchen. Irgendwann sind wir fast um den ganzen Berg Lovcen herumgelaufen, bis wieder endlich an dem Weg sind, der auf den Gipfel fuehrt. Noch eineinhalb Stunden bergauf und wir sind oben. Immerhin 1749 m hoch. Geniale Rundum-Aussicht ueber Berge und Meer, im Suedosten der Rumija (1593 m), im Osten viele Zweitausender, z.B. eine Gebirgskette mit Kom Kucki (2484 m), Maglic (2141m) und Surdup ((2182 m). Und die Bjeshket e Namuna mit Jezerces (2694 m) und Okol (2570 m).

Wir entscheiden, hier oben zu uebernachten. Kaum geht die Sonne unter, frischt der Wind aus Norden auf. Wir bleiben trotzdem.

25.10.2013

Altstadt und Bucht von Kotor, Welterbe Kultur und Natur

26.10.2013 Samstag, 62. Tag
Vier Wanderer mit Rucksack wandern am Morgen an uns vorbei. Sie kommen aus Erfurt und wollen wie wir nach Kotor und auf den Lovcen, sind wie wir von Cavtat aus gewandert. Cool.
Wir besichtigen die Altstadt von Kotor. Klein aber fein. Wie Dubrovnik autofrei.
Gegen Mittag treffen wir Rob wieder, den jungen Kanadier, den wir aus Kroatien kennen. Wir besprechen unsere Ziele und beschliessen, ein Stueck gemeinsam zu wandern. Und los gehts, wieder ueber Serpentinen, einen Wanderweg hinauf in Richtung Lovcen. Im Kiefernwald oben auf einem Hochplateau uebernachten wir, Rob in seinem kleinen Zelt, Tocco und ich unterm riesigen Sternenzelt.

25.10.2013 Freitag, 61. Tag
Wir wandern durch einen Buchenwald nach Suedosten. Am Sv. Ilija, 785 m, pausieren wir. Tolle Rundum-Aussicht. Wuerde hier gerne uebernachten und Sonnenuntergang und Aufgang erleben. Aber Wasser ist leer. Wir steigen drei Stunden ab. Zuletzt auf Serpentinen eines uralten, vielleicht sogar roemischen, Fahrweges.
In einer der letzten Serpentinen, die genug Raum fuer ein Lager bietet, deponiere ich den Rucksack hinter einer Mauer. Erleichtert steigen wir ganz ab nach Kotor und kaufen Proviant. Steigen wieder auf und schlafen in der Serpentine hinter einer kleinen alten Mauer.

24.10.2013 Donnerstag, 60. Tag
An Strandpromenade oder auf Strasse wandern wir bis Kamenari und setzen mit der Faehre nach Lepetane ueber. Kostenlos fuer Hunde und Fussgaenger. My Montenegro.
Auf der kleinen Strasse wandern wir am Ufer entlang, vorbei an der alten Kirche Gospa od Andela bis nach Stoliv. Dort biegen wir rechts ab auf einen kleinen markierten Wnderweg bergauf durch einen Maronenwald. Prompt treffen wir auch einen sprachbegabten Maronensammler. Das Jahr 2013 warf keine gute Ernte fuer ihn ab. Dies und anderes kann er mir in drei Sprachen erzaehlen. Italienisch mangelt es mir, Englisch sptechen wir beide.
400 m hoch ueber dem Meer gelangen wir auf eine Lichtung. Obwohl wir nur Aussicht in eine Richtung geniessen koennen, im schmalen Winkel von 45 Grad, wir bleiben. Denn es ist unser Berg, der Lovcen, auf dem gerade die letzten rotgoldenen Sonnenstrahlen ergluehen. Und dann schnell verblassen.
Wir wollen schlafen, als wir eine Kuhglocke hoeren, die sich langsam naehert. Tocco knurt und bellt, auf Kuehe und Kuhglocken ist er seit den Alpen nicht so gut zu sprechen. Da waren 11 Kuehe einsmalst arg aufdringlich. Die Kuh laeuft zweimal um unser Laget. An Schlafen ist bei dem Gebimmel so nah nicht zu denken. Erst als die Kuh meine Brotkrummen sieben Meter von unserem Schlafplatz entdeckt und genuesslich aufgeleckt hat, gibt sie Ruhe und wackelt weiter.
Fee feiert Geburtzstag.

21.10.2013

UNESCO Welterbe: Stadt und Bucht Kotor

22.10.2013 Dienstag, 58. Tag
Morgens hoeren wir Gewehre knallen und stehen auf. Ich gehe drei Mal zur Rezeption, um zu bezahlen. Nie treffe ich jemanden an. Gegen 10 Uhr verlassen wir den Platz und sparen 30 oder mehr Kunar.

Ein echt kleiner Market, aber das Noetigste koennen wir einkaufen. Bis auf Hundefutter. Es gibt Katzenfutter. Wir kaufen Katzenfutter. Tocco ist das egal. Er futtert auch dieses Trockenfutter. Wir marchieren ein zweites Mal in den kleinen Laden und kaufen alles Katzentrockenfutter auf.

Nach 2 km biegen wir auf eine Schotterpiste ab. Bald kommen uns zwei Jaeger mit Hund entgegen. Die zwei Hunde bekaempfen sich und muessen getrennt werden. Fuer Tocco ist es schwierig sich zu verteidigen mit Rucksack auf dem Ruecken und auch noch an der Leine. Ich spreche die zwei Jaeger an: "Ich hoerte euch am Morgen schiessen. Was jagt ihr?" Da ihnen die englischen Worte fehlen, packt einer in seinen Sack und zieht eine Taube hervor.

Im Auto Kamp, so die kroatische Schreibweise, hatten wir uns reichlich mit Trinkwasser versorgt, circa 4 Liter. Einen Liter trinkt Tocco in unserer Mittagshitzepause mit Blick hinunter auf Molunat. Mein Rucksack ist ein Kilo leichter. Bei sonnigen ueber 20° Grad fluche ich ueber den schweren Balast und schwitze arg, jedenfalls wenn es bergauf geht. 10 bis 15 kg leichter waere angenehm zu wandern. Tocco schlaeft seelenruhig im Schatten, die Nacht war fuer ihn wohl nicht so erholsam mit den vielen Katzen, Hunden und anderen Geraeuchen in Molunat.

Eigentlich wollten wir zur kleinen Halbinsel im aessersten Suedosten von Kroatien. Doch die steinigen Pisten sind verwirrend und meine Karte nicht detailiert genug. Wir landen auf einer Klippe hoch ueberm Meer genau zwischen der Halbinsel und dem kleinen Grenzuebergang, den ich links unter mir sehe. Die Aussicht ist fantastisch. Links die Bucht von Kotor, Herceq Novi und den hohen Berg im Hintergrund, den Lovcen, 1749 m. Vor uns die Kueste Montenegros. Und rechts die kleine kroatische Halbinsel und das weite Mittelmeer.

Wir essen gemuetlich und geniessen die Aussicht, da hoere ich ein Auto die Schotterpiste naeher kommen. Hat der sich verirrt? Hier ist Sackgasse und es wird gleich dunkel. Es ist ein Polizeiauto. Kommen die extra wegen uns hier hoch?
Vier junge Maenner in Uniform steigen aus und kommen zu uns. Sie wollen meinen Personalausweis sehen. Tocco`s nicht. Sie kommen tatsaechlich von dem kleinen Grenzposten. Haben uns wohl von unten gesehen. Sie fragen: "Wollen Sie hier uebernachten?" Ich: "Wenn das kein Problem ist, ja." Die Polizisten: "Nein, kein Problem. Gute Nacht." Und schon verschwinden sie wieder.

21.10.2013 Montag, 57. Tag
Heute morgen liegen wir noch eine Weile in der Sonne zwischen den Felsen bei Popovici ganz im Suedosten von Kroatien. Bis zur Grenze nach Montenegro und zur Bucht von Kotor sind es 20 km. Koennten wir heute schaffen. Aber wahrscheinlich muessen wir erst nach Molunat, um Proviant einzukaufen, denn es wird einige km vor und nach der Grenze keinen Market geben.

In Molunat auf dem Campingplatz "Adriatic II" schlafen wir unter Kiwis und Zitronen.

16.10.2013

Weltkulturerbe: Dubrovnik

20.10.2013 Sonntag, 56. Tag
Auf zum naechsten UNESCO Welterbe Natur und Kultur: Kotor in Montenegro. 3 km Wanderung durch Dubrovnik vom neuen zum alten Hafen. Faehre nach Cavtat. Bisher waren meine Schiffsfahrten immer sehr ruhig. Heute endlich mal, nach 50 Jahren, etwas Seegang. Es ist schoenstes sonniges Wetter, aber das kleine Boot schaukelt ganz gut auf den Wellen. Mein Rucksack rutscht gar von der Sitzbank. Mir gefaellt es. Aber Tocco kommt damit erst gar nicht klar, weiss gar nicht, wie er sich hinstellen soll. Legen geht gar nicht. Ich denke bei mir: "Gleich kotzt er." Ich halte ihn fest, damit er was zum Gegenlehnen hat und ihn stabilisiert. Nach einer Weile lasse ich ihn los. Er lehnt sich selbst gegen die Sitzbank und steht stabil in dem Geschaukel. Wieder was gelernt mein Hund.

Ich befuerchte, auf der Hauptstrasse laufen zu muessen, auf der die Autos an uns vorbeirasen und laermen. Aber direkt in Cavtat finden wir einen "Footpath" nach Cilipi. Autofrei.

Zwischen den vielen Felsen, Steinen und Dornen einen kleinen Platz zum Schlafen zu finden ist gar nicht so einfach. Wir muessen eine Weile suchen. In der Naehe von Popovici, direkt am Steihang der Mittelmeerkueste gelingt es, mit wunderschoener Aussicht auf die Berge Snijezn Ca, den Nationalpark Orjen (1893 m), das Meer und sogar bis nach Montenegro, zur Bucht Kotor und die Berge dahinter.

19.10.2013 Samstag, 55. Tag
Reparieren, zum Beispiel Guerteltasche naehen. Rucksack packen. Faulenzen. Musik hoeren. Radreise-Blog von Carol und Tim aus Kanada lesen: www.carolanneblack.com

18.10.2013 Freitag, 54. Tag
Waschtag.

17.10.2013 Donnerstag, 53. Tag
Vormittag faulenzen wir. Mittags laufen wir die 3 km zur Altstadt. Ich bin ja kein Freund von Staedten. Aber Dubrovnik gefaellt mir. Koennte hier leben, wenn bloss diese slawische Sprache nicht waere. Cool: kein einziges Auto in der ziemlich grossen Altstadt, komplett Autofrei, viele junge Leute, sehr atmosphaerisch und romantisch, ... am Besten gefallen mir die kleinen steilen, engen Seitengassen. Die Hauptgasse der Altstadt, der Stradun, ist von Touristen ueberlaufen. Aber man braucht nur in eine Seitengasse abbiegen und es wird deutlich ruhiger.

Auesserst interessant finde ich diesen Teil der Geschichte Dubrovniks:
"Nachdem die Slawen die Bevölkerung von Epidaurum vertrieben hatten, siedelten sie sich in dieser Stadt an. Sie gründeten ebenfalls eine Siedlung auf dem Festland am Fuße des Sergiusberges gegenüber jener Insel, auf welche die romanische Bevölkerung geflohen war, auf einem Landstück, das von einem dichten Eichenwald bedeckt war. Da die Eiche im Slawischen dub hieß, bildete sich daraus höchstwahrscheinlich die Bezeichnung Dubrovnik.
Mit der Zeit entwickelten sich freundschaftliche Beziehungen zwischen der Insel-Siedlung und der slawischen Bevölkerung auf dem Festland. Im 12. Jahrhundert wurde der Kanal zwischen dem Festland und der Insel aufgeschüttet, wodurch die beiden Siedlungen zusammenwuchsen. Heute befindet sich an dieser Stelle die berühmte Hauptstraße Dubrovniks, der Stradun (die Placa ist der zugeschüttete Meeresarm, der die Insel vom Festland trennte). An dieser Nahtstelle entwickelte sich später das Zentrum der vereinigten Stadt."
aus Wikipedia

16.10.2013 Mittwoch, 52. Tag
Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker. Wir packen schnell zusammen und laufen die 5 km zum Hafen. Mit der Schnellfaehre verlassen wir Mljet und damit die kroatischen Inseln. Um 7:45 Uhr sind wir in Dubrovnik.

Campingplatz Solino will 22 € pro Nacht, da nehmen wir lieber ein Appartment mit Kueche und Waschmachine fuer drei Naechte um insgesamt 90 €. Mit Tocco gibt es kein Problem, die Familie hat selbst einen Hund.

Wir goennen uns drei Tage Ruhe, nach den vielen Wanderkilometern in den vergangenen Tagen. Tocco ist  muede, er schlaeft schon wieder. Ich merke das viele Wandern und den schweren Rucksack, vor allem im linken Hueftgelenk.

Kroatien - Die Inseln 3

16.10.2013 Mittwoch, 52. Tag
Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker. Wir packen schnell zusammen und laufen die 5 km zum Hafen. Mit der Schnellfaehre verlassen wir Mljet und damit die kroatischen Inseln. Um 7:45 Uhr sind wir in Dubrovnik.

Campingplatz Solino will 22 € pro Nacht, da nehmen wir lieber ein Appartment mit Kueche und Waschmachine fuer drei Naechte um insgesamt 90 €. Mit Tocco gibt es kein Problem, die Familie hat selbst einen Hund.

15.10.2013 Dienstag, 51. Tag
Wir wandern den schmalen Wanderweg an der Nordkueste weiter bis Blato im Inselinneren. Der Weg wird immer schlechter. Tocco stuermt voran und ich stolpere hinter und versuche mir die Aeste und Zweige aus dem Gesicht zu halten. Ich will schon aufgeben, da sehe ich die Strasse vor mir. Wir bleiben auf der Strasse und laufen ueber Babino Polje bis zum Supermarkt und schlafen wieder oben am Berg.

14.10.2013 Montag, 50. Tag
Wir erkunden weiter die zwei Seen. Laufen nach Polace zum Einkaufen. Und vielleicht gibt es eine Faehre ab dort. Es gibt keine. Jedenfalls finde ich keine. Also begeben wir uns entlang der Nordkueste zurueck nach Osten, woher wir gekommen sind. Die Faehre in Sobra werden sie die letzten 3 Tage ja nicht eingestellt haben. Koennte sogar sein, dass es nicht nur die Faehre nach Prapratno gibt, sondern sogar eine nach Dubrovnik.
Kurz nach Polace biegen wir von der Strasse auf einen schmalen Wanderweg ab, wandern ein kurzes Stueck und schlafen an einer Stelle mit bischen Gras und wo der Wanderweg etwas breiter ist.

13.10.2013 Sonntag, 49. Tag
Tocco muss den ganzen Tag hinter mir laufen. Wir erkunden die zwei Seen im Nationalpark Mljet und schlafen bei Pomea.

12.10.2013 Samstag, 48. Tag
Wir wandern nach Westen zum Nationalni Park Mljet. Ein Jogger mit Tagesrucksack rennt uns entgegen und vorbei. Sieht professionel und schnell aus. Was der wohl noch vorhat?

Ploetzlich sehen wir am Strassenrand im Wald einen Supermarkt. Die naechsten Orte sind in beiden Richtungen etwa 3 km entfernt. Die denken wohl strategisch: ein Lebensmittelgeschaeft mittig und fair fuer beide Doerfer.
Wir decken uns mit dem Noetigen ein. Wandern weiter bis zum National Park Mljet. Da biegen drei Wanderwege ab. Endlich runter von der Stasse. Noch zwei Jogger mit Rucksack, zwei Damen. Sie laufen einen Wettbewerb quer ueber die Insel, Mljettrekk 2013. Ich frage sie nach den drei Wanderwegen. Sie zeigen mir eine Wanderkarte der Gegend. Ich moechte sie fotografieren, darf sie aber sogar behalten, sie besitzen noch eine.

Tocco und ich entscheiden uns fuer den ersten Wanderweg nach links, nach Soline. Tocco wirkte auf der Strasse muede oder gelangweilt und lief fast immer hinter mir. Jetzt dreht er auf und rennt vorne weg, zieht mich an der Leine die Huegel hoch und runter. Ich muss arg darauf achten, nicht zu stolpern.

Wir pausieren an ein paar Felsen mit schoener Aussicht auf das Meer, den Nationalpark und Soline. Da wir wenig Wasser haben, lasse ich Tocco frei. Er kann sich selbst was suchen. Eine Weile spaeter hoere ich ihn lautstark und ausdauernd bellen. Auf meine Rufen hin passiert nichts, er bellt nur weiter. Was hat er nun aufgestoebert? Wild? Wasser sicher nicht.
Den schweren Rucksack lasse ich stehen, schnappe mir nur Halsband und Leine, laufe den Berg hoch durchs Gebuesch, immer dem Bellen nach. Dann sehe ich ihn und einen Gemsbock (oder etwas derart) mit Hoernern. Tocco bellt ihn an. Er haelt ihm seine Hoerner hin. Alles Rufen hilft nichts, Tocco kommt weder zu mir noch laesst er von dem Bock ab. Vor Tocco hat er keine Angst, steht direkt vor ihm, aber sobald ich mich naehere, rennt er ein Stueck weiter. So gehts eine Weile durchs Unterholz. Ich rufe, Tocco bellt, der Bock rennt weiter, sobald ich lahme Ente endlich wieder bei ihnen bin. Dann sind beide verschwunden, ich hoere und sehe nichts mehr, gehe zurueck zum Rucksack. Hier kann ich nichts tun, ausser Warten. Tocco wird dem Bock nichts tun, kanns wohl nicht mal. Er bellt ja nach mir, damit ich den Bock erledige. Da treffen zwei sehr unterschiedliche Meinungen aufeinander. Tocco versteht nicht, warum ich den Bock nicht jage. Und ich will absolut nicht, das er einen jagt und im Nationalpark rumbelllt wie ein Irrer.

Nach einer Stunde, um 17:30 Uhr, hechelt er an. Ich lege ihn sofort an die Leine und bin stinke sauer.
Die Sonne verschwindet gleich. Ich suche mir einen kleinen Schlafplatz. Tarp baue ich nicht auf. Tocco ist ja selbstaenig und braucht nicht auf mich hoeren und auch keinen Regenschutz von mir. Hey, Nachts sind um 15° Grad und es sieht nicht nach Regen aus. Und ich nutze notfalls schnell den Biwacksack.

Zum Tagesabscluss geniesse ich Bibel, Sonnenuntergang und einen Peljesac, einen Wein von der Halbinsel, auf der ich gestern war.

06.10.2013

Kroatien - Die Inseln 2

11.10.2013 Freitag, 47. Tag
Wir wandern bis Zuljana und fruehstuecken, durch Weinberge bis Putnikovic. Die Einheimischen lesen gerade die Trauben. Ab nun auf der Strasse immer nach Suedosten.
Tocco wundert sich sicher, warum ich in Serpentinen staendig die Strassenseite wechsle. Er muss immer brav am Strassenrand laufen und wird ausgeschimpft, wenn er in der Strassenmitte laeuft oder einfach die Strassenseite wechselt.
18 km und wir setzen in Prapratno mit der Faehre nach Sobra auf der Insel Mljet ueber.
Noch 5 km wandern den Berg hinauf. Im Dunkeln suchen wir eine Weile, bis wir einen einigermassen flachen Schlafplatz finden.

10.10.2013 Donnerstag, 46. Tag
Wir ueberstehen die Nacht gut und trocken und warm unter Tarp und in Schlaf- und Biwacksack, trotz einiger Gewiter. Es donnert mehrfach sehr laut. Die letzten Naechte waren nicht kalt, circa 15°, sondern feucht.
Morgens wandern wir frueh los zur Kueste hinunter. Auf den Serpentinen hinunter wundert sich Tocco sicher. Er muss immer am Strassenrand laufen und sein Herrchen schimpft, wenn er auf Strassenmitte laeuft oder einfach die Strassenseite wechselt. Und nun wechselt Herrchen staendig die Strassenseite. Warum tut es das?
UebeTrstenik wandern wir an der Kueste lang und finden bald einen einsamen Strand. Da die Sonne endlich mal scheint und viele Klamotten nass sind, lagern wir dort, haengen die Waescheleine zwischen zwei Felsen und lassen die Sonne "arbeiten". Die scheint endlich, endlich.Wir faulenzen in der Sonne und baden. Wenn jetzt noch eine Meerjungfrau mit einem Tischlein-Deck-Dich aus dem Mittelmeer aufsteigt ist der Tag perfekt.
Vielleicht schlafen wir hier. Vielleicht wandern wir weiter nach Suedosten.

09.10.2013 Mittwoch, 45. Tag
Wer sein Tarp unter dem Gesichtspunkt "Gute Aussicht" aufstellt, anstatt "Schutz vor Regen", ist selber Schuld, wenn er Nachts nass wird. Mir laeuft bei einem starken Regen das Wasser unter die Schlafmatte und den Schlafsack. Von oben bleibe ich trocken, aber unter mir rinnt das Regenwasser.
Wir wandern nach Suedosten an der Kueste lang. Dann gibt es einen 400 m langen kleinen Tunnel nach Nordosten. Wir wandern durch, weil von Nordwesten ein Gewitter naeher kommt. In einem Gasthaus in Pijavicino ueberstehen wir das Gewitter.
Als die Sonne rauskommt, wandern wir einen Kilometer weiter und geniessen die Aussicht auf das Meer unter uns. Ich haenge die nasse Waesche auf, aber sie wir nicht trocken, denn die Sonne verschwindet bald hinter einem Berg. Trotzdem bauen wir unser Nachtlager auf und ich schlafe das erste Mal in meinem Biwacksack, weil der feuchte Schlafsack wenig waermt und sich die naechsten Gewitter mit Donnern ankuendigen.

08.10.2013 Dienstag, 44. Tag
In Korcula informieren wir uns per Internet uber die Wettervorhersage, das naechste Welterbe Natur (Kotor) und ueber verschiedene Reisemoeglichkeiten, vor allem Faehren.
Rob der Kanadier, den wir vor ueber einer Woche trafen, schrieb mir eine Email. Er wollte von Split nach Dubrovnik wandern. Ist aber gerade mal 25 km weit gekommen, verbringt die Schlechtwetterphase auf einem guenstigen Campingplatz.
Wir nehmen die Faehre nach Orebic auf der Halbinsel Peljesac. In der Pizzeria Fjaka esse ich ein Kusin Jakov (sprich: Kuschin). Arg lecker. Irgendwie Teig mit Kaese und Shrimps (Krabben).
Wandern dann entlang der Suedkueste bis kurz vor Popobuce. Tocco findet eine viertel Pizza Schinken Salami. Naja, eigenlich sehe ich sie zuerst. Aber Tocco frisst sie.
Wir finden endlich auch ein flaches Plaetzchen in einem Olivenhain mit Aussicht aufs Meer, Korcula und die kleinen Inseln dazwischen.

07.10.2013 Montag, 43. Tag
Wir wandern ueber Pupnat zurueck an die Nordkueste von Korcula. Dann nach Osten bis kurz vor Korcula Ort. Eine Stunde laufen wir im stroemenden Regen. Beide sind patschnass. Der Rucksack bewaehrt sich. Drin bleibt alles trocken.

06.10.2013 Sonntag, 42. Tag
Wanderung quer ueber die Insel Korcula. Erst entlang der Nordkueste nach Osten, dann ueber Blato nach Suedosten und ueber Smokvica und Cara nach Pupnatska Luka an der Suedkueste. Dort uebernachten wir am Hang recht unbequem, da nicht ganz eben.

05.10.2013 Samstag, 41. Tag
Heute schon Ruhetag, da wir muede sind von den langen Maerschen in Plitvice und wenig Schlaf ... und weil ich mich um einen Tag vertan habe.
Wir haben zu wenig Wasser fuer den ganzen Tag. Am fruehen Nachmittag lasse ich Tocco frei, damit er sich selbst was suchen kann. Da Wolken aufziehen, baue ich mein Tarp auf und hoffe, auf diese Weise etwas Wasser aufzufangen. Nach einer halben Stunde ist Tocco wieder da. Hat wohl nichts gefunden und schaut, ob ich erfolgreicher bin. Bin ich nicht und so zieht er wieder los. Auch nach einer Stunde findet er nichts und legt sich schlafen. Dann endlich nieselt es doller und wir fangen einen halben Liter Trinkwasser fuer Tocco auf.

Nachtrag zur Zugfahrt:
Wir stiegen in den Nachtzug ein. Sofort lotste uns der Schaffner in ein riesiges "Abteil". Auf der linken Seite befand sich eine Reihe mit Runter-Klapp-Sitzen. In dem grossen Wagon stand nur ein einsames Fahrrad. Hier sollte ich Tocco anbinden. Mich wollte der Schaffner in ein normales Abteil bringen. Ich sagte ihm: "Kein Problem. Ich schlafe auch hier." Ich habe ja alles dabei, um auf dem Boden zu schlafen.

Da ich keine Fahrkarte besass, musste mir der Schaffner eine ausstellen, bzw. Eineinhalb, naemlich noch eine "halbe" fuer Tocco. Der Schaffner war clever und stellte ab einem Bahnhof spaeter aus. Dafuer verkaufte er mir 2 Pivo (Bier) fuer je 20 Kunar (etwa 2,60 €). Eines davon bekam ich. Eines war fuer ihn. Dafuer stoerte mich die ganze Nacht niemand mit Fahrkartenkontrolle und 10 Minuten vor Ankunft in Split weckte er mich und ich konnte in Ruhe alles einpacken.

04.10.2013 Freitag, 40. Tag
Aktuell am Bahnhof Vrhovine um 0 Uhr etwa 0°. Tocco schlaeft mit seiner Hundedecke auf meinem duennen Schlafsack. Um 1:15 Uhr steigen wir in den Zug ins warme Split. Um 1:30 Uhr faehrt er los und um 6:30 Uhr kommt er am Mittelmeer an. 10°, und ansteigend da gleich die Sonne aufgeht.
Wir schauen uns die Stadt ein wenig an. Bei Sonnenaufgang ist es noch ruhig. Gegen 9 Uhr wird es lebhaft und voll, immer mehr Touristen mischen sich unter die einheimischen Arbeiter.
Wir sondieren die Lage fuer uns. Eisenbahnschienen enden hier. Bus ist schwierig, die meisten nehmen keine Hunde mit. Laufen! Auf dem Festland oder eine der vielen Inseln? Wir nehmen die Faehre um 10:30 Uhr nach Vela Luka auf Korcula und wandern dort noerdlich bis an die Kueste. Als es nicht mehr weiter nach Norden geht, lagern wir. Tocco ist muede. Auf dem Schiff schlief er etwas. Aber die ganze Nacht davor fast gar nicht. Die erste Nachthaelfte musste er laufen. Die zweite Haelfte im Zug schlief er arg wenig, schaukelte ihm wohl zuviel. Die Zuege wackeln deutlich mehr als in Deutschland.

Von unserem Lagerplatz aus geniessen wir die Ruhe und die schoene Aussicht auf das Meer und die Insel Hvar, die Halbinsel Peljesac und die Berge des dahinter liegenden Festlands.

03.10.2013

UNESCO Welterbe Natur: Nacionalnipark Plitvicka Jezera

03.10.2013 Donnerstag, 39. Tag

Keine Ahnung, was ihr heute feiert, Einheit oder ... Tocco und ich feiern Natur vom Feinsten, Plitvicer Seen. Tocco mit seinem Rucksack ist der Fotostar.

Im Dunkeln laufen wir die 20 km zurueck zum Bahnhof Vrhovine und wollen mit dem Nachtzug nach Split.

02.10.2013 Mittwoch, 38. Tag
Genial. Wir sind da. Im National Park Pltivicer Seen. Nach alle der Suche und Muehe, nur weil ich einen Hund dabei habe, umso schoener. Bis 9:00 Uhr haben wir im Wald nahe Bahnhof Vrhovine geschlafen und sind in 4 Stunden die 20 km bis zum Park gelaufen. Wir mussten nicht mal Eintritt zahlen, da wir zu Fuss waren und von hinten kamen.
In den 4 Stunden bis zur Daemmerung schauen wir uns um und geniessen die wunderbare Natur.
Oberhalb des letzten, obersten Sees schlafen wir ruhig und kalt, Tocco friert trotz Hundedecke.

24.09.2013

Kroatien - Die Inseln

01.10.2013 Dienstag, 37. Tag
Glueck im Unglueck. Und ein Riesenumweg. Es gibt keinen Bus von Karlobag nach Plitvice (Plitvicka Jezera). Aber der Bus nach Zadar nimmt mich trotz Hund mit. Tocco zahlt allerdings den vollen Preis, darf dafuer auf den Sitz. Leider wird Tocco von den vielen Kurven schlecht und kotzt auf den Boden. Iiiihhhhh.
Der Bus von Zadar nach Plitvice nimmt uns nicht mit. Der Zug von Zadar nach Vrhovine dafuer. Aber nur der Nachtzug um 20:30 Uhr. Bis dahin schauen wir uns den Hafen von Zadar an.
Um 3:12 Uhr sind wir in Vrhovine, suchen uns ein Lager und wandern morgen notfalls die 22 km bis zum Nationalpark.

30.09.2013 Montag, 36. Tag
Es regnet und regnet. Noch ein Ruhetag? Oder packen wir alles nass ein und marschieren im Regen? Gegen 14 Uhr hoert der Regen auf, wir wandern 4 km zur Faehre in Misljak ganz im Sueden der Insel Rab. Von Jablanac auf dem Festland laufen wir die 3 km hoch bis zur Bundesstrasse. Dort ist eine Bushaltestelle, an der ein junger Kanadier mit Rucksack auf den naechsten Bus nach Split wartet. Tocco und ich warten mit und wagen einen zweiten Busfahr-Versuch. Diesmal klappt es, wir werden bis Karlobag mitgenommen. Von hier wollen wir morgen nach Osten zum UNESCO Welterbe Nationalpark Plitvizer Seen (NP Plitvicka Jezera).
Jetzt ist es dunkel und arg windig mit argen Boeen, der beruechtigte Bora. Hoffentlich finden wir einen geschuetzten Schlafplatz. Auf der Suche begegnet uns eine aeltere Frau mit einem Schild "Sobe", also "Zimmer". Echt zu bewundern, im Wind und Dunkeln auf Gaeste-Jagd zu sein. Oder zu bemitleiden? Sie schreibt mir auf einen Zettel "30". 30 Kunar frage ich mich selbst. Das waere superbillig, etwa 4 €. Doch dann ergaenzt sie "Euro". Ich gehe lachend weiter und finde bald ein kleines und etwas dorniges, aber windgeschuetztes Lager.

29.09.2013 Sonntag, 35. Tag
Von wegen Sonn-en-tag. Es wird windig und regnet. Das Meer kommt immer hoeher und naeher. Der kleine Strand wird immer kleiner und winziger. Zwischen zwei Gewittern fluechten wir auf eine hoehere Ebene, damit wir nicht von oben und unten nass werden.

28.09.2013 Samstag, 34. Tag
Am Morgen laufen wir nach Lopar und zum Strand "San Marino", hier sollen Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten nackt gebadet haben. Wir laufen den Geologischen Wanderweg durch die Berge und weiter bis Rab und auf der 7 km langen Promenade bis Barbat. Als die Strandpromenade endlich aufhoert und die Natur beginnt, suchen wir einen Schlafplatz und finden einen wunderschoenen, winzigen Strand. Nur eine junge Dame badet barbusig, dann sind Tocco und ich alleine, geniessen den Sonnenuntergang und bauen unser Lager auf.

27.09.2013 Freitag, 33. Tag
Wir suchen und suchen unseren Weg. Endlich an der Faehre in Valbiska angekommen, sind wir sicher doppelt so weit gelaufen, wie wir haetten sollen. Hatten leider nur eine schlechte Landkarte.
Eine knappe Stunde spaeter sind wir in Lopar auf Rab und laufen zu einem einsamen Strand im Norden.

26.09.2013 Donnerstag, 32. Tag
Eigentlich wollten Tocco und ich heute von Punat nach Baska wandern und von dort mit der Faehre zur Insel Rab rueber. Eigentlich, denn wir erfuhren, dass diese Faehre nicht mehr faehrt. Wir muessen nach Valbiska, ueber Krk 20 km nach Westen. Der Bus nach Krk nimmt uns nicht mit, Hunde verboten. Na, das kann ja was werden, wenn uns kein Bus in Kroatien mitnehmen sollte.
Ein paar Meter weiter in Punat treffen wir eine Familie mit Hund. Der Vater bietet spontan an, uns schnell mit dem Auto die 7 km nach Krk zu fahren. Wir nehmen dankend an. Von Krk laufen wir circa 5 km an der Kueste lang und uebernachten an einem schoenen Platz direkt am Mittelmeer.

25.09.2013 Mittwoch, 31. Tag
Wanderung ueber Malinska nach Krk. Hier sehen wir das erste Mal Wellen, in Rijeka, am Campingplatz und auf der Insel Krk hatten wir bisher keine gesehen. Dann laufen wir noch bis Punat.

24.09.2013 Dienstag, 30. Tag
Wanderung ueber Omisalj nach Nijvice meist an der Kueste entlang. Wir schlafen in einer Bucht kurz hinter Ortsende direkt am Meer. Keine Wellen, die See ist fast spiegelglatt wie ein See.

21.-23.09.2013 Samstag bis Montag, 27.-29. Tag
Wanderung von Rijeka meist auf viel befahrener Bundesstrasse ueber die "Most Krk", die Bruecke nach Krk, bis zum Campingplatz Kamp Pusca. Wir sind ganz im Norden der Insel und sehen Rijeka.

Sonntag ruhen wir, wie (fast) immer. Wir geniessen Sonne, Steine, Strand, Aussicht und Meer. Und einen kleinen Spaziergang nach Omisalj. Wie schoen, wie leicht es sich geht ohne Balast, ohne schweren Rucksack.

Sonnenschein ... warm ... faul ... blauer Montag. Erst heute am Dienstag wandern wir weiter nach Sueden.