06.10.2013

Kroatien - Die Inseln 2

11.10.2013 Freitag, 47. Tag
Wir wandern bis Zuljana und fruehstuecken, durch Weinberge bis Putnikovic. Die Einheimischen lesen gerade die Trauben. Ab nun auf der Strasse immer nach Suedosten.
Tocco wundert sich sicher, warum ich in Serpentinen staendig die Strassenseite wechsle. Er muss immer brav am Strassenrand laufen und wird ausgeschimpft, wenn er in der Strassenmitte laeuft oder einfach die Strassenseite wechselt.
18 km und wir setzen in Prapratno mit der Faehre nach Sobra auf der Insel Mljet ueber.
Noch 5 km wandern den Berg hinauf. Im Dunkeln suchen wir eine Weile, bis wir einen einigermassen flachen Schlafplatz finden.

10.10.2013 Donnerstag, 46. Tag
Wir ueberstehen die Nacht gut und trocken und warm unter Tarp und in Schlaf- und Biwacksack, trotz einiger Gewiter. Es donnert mehrfach sehr laut. Die letzten Naechte waren nicht kalt, circa 15°, sondern feucht.
Morgens wandern wir frueh los zur Kueste hinunter. Auf den Serpentinen hinunter wundert sich Tocco sicher. Er muss immer am Strassenrand laufen und sein Herrchen schimpft, wenn er auf Strassenmitte laeuft oder einfach die Strassenseite wechselt. Und nun wechselt Herrchen staendig die Strassenseite. Warum tut es das?
UebeTrstenik wandern wir an der Kueste lang und finden bald einen einsamen Strand. Da die Sonne endlich mal scheint und viele Klamotten nass sind, lagern wir dort, haengen die Waescheleine zwischen zwei Felsen und lassen die Sonne "arbeiten". Die scheint endlich, endlich.Wir faulenzen in der Sonne und baden. Wenn jetzt noch eine Meerjungfrau mit einem Tischlein-Deck-Dich aus dem Mittelmeer aufsteigt ist der Tag perfekt.
Vielleicht schlafen wir hier. Vielleicht wandern wir weiter nach Suedosten.

09.10.2013 Mittwoch, 45. Tag
Wer sein Tarp unter dem Gesichtspunkt "Gute Aussicht" aufstellt, anstatt "Schutz vor Regen", ist selber Schuld, wenn er Nachts nass wird. Mir laeuft bei einem starken Regen das Wasser unter die Schlafmatte und den Schlafsack. Von oben bleibe ich trocken, aber unter mir rinnt das Regenwasser.
Wir wandern nach Suedosten an der Kueste lang. Dann gibt es einen 400 m langen kleinen Tunnel nach Nordosten. Wir wandern durch, weil von Nordwesten ein Gewitter naeher kommt. In einem Gasthaus in Pijavicino ueberstehen wir das Gewitter.
Als die Sonne rauskommt, wandern wir einen Kilometer weiter und geniessen die Aussicht auf das Meer unter uns. Ich haenge die nasse Waesche auf, aber sie wir nicht trocken, denn die Sonne verschwindet bald hinter einem Berg. Trotzdem bauen wir unser Nachtlager auf und ich schlafe das erste Mal in meinem Biwacksack, weil der feuchte Schlafsack wenig waermt und sich die naechsten Gewitter mit Donnern ankuendigen.

08.10.2013 Dienstag, 44. Tag
In Korcula informieren wir uns per Internet uber die Wettervorhersage, das naechste Welterbe Natur (Kotor) und ueber verschiedene Reisemoeglichkeiten, vor allem Faehren.
Rob der Kanadier, den wir vor ueber einer Woche trafen, schrieb mir eine Email. Er wollte von Split nach Dubrovnik wandern. Ist aber gerade mal 25 km weit gekommen, verbringt die Schlechtwetterphase auf einem guenstigen Campingplatz.
Wir nehmen die Faehre nach Orebic auf der Halbinsel Peljesac. In der Pizzeria Fjaka esse ich ein Kusin Jakov (sprich: Kuschin). Arg lecker. Irgendwie Teig mit Kaese und Shrimps (Krabben).
Wandern dann entlang der Suedkueste bis kurz vor Popobuce. Tocco findet eine viertel Pizza Schinken Salami. Naja, eigenlich sehe ich sie zuerst. Aber Tocco frisst sie.
Wir finden endlich auch ein flaches Plaetzchen in einem Olivenhain mit Aussicht aufs Meer, Korcula und die kleinen Inseln dazwischen.

07.10.2013 Montag, 43. Tag
Wir wandern ueber Pupnat zurueck an die Nordkueste von Korcula. Dann nach Osten bis kurz vor Korcula Ort. Eine Stunde laufen wir im stroemenden Regen. Beide sind patschnass. Der Rucksack bewaehrt sich. Drin bleibt alles trocken.

06.10.2013 Sonntag, 42. Tag
Wanderung quer ueber die Insel Korcula. Erst entlang der Nordkueste nach Osten, dann ueber Blato nach Suedosten und ueber Smokvica und Cara nach Pupnatska Luka an der Suedkueste. Dort uebernachten wir am Hang recht unbequem, da nicht ganz eben.

05.10.2013 Samstag, 41. Tag
Heute schon Ruhetag, da wir muede sind von den langen Maerschen in Plitvice und wenig Schlaf ... und weil ich mich um einen Tag vertan habe.
Wir haben zu wenig Wasser fuer den ganzen Tag. Am fruehen Nachmittag lasse ich Tocco frei, damit er sich selbst was suchen kann. Da Wolken aufziehen, baue ich mein Tarp auf und hoffe, auf diese Weise etwas Wasser aufzufangen. Nach einer halben Stunde ist Tocco wieder da. Hat wohl nichts gefunden und schaut, ob ich erfolgreicher bin. Bin ich nicht und so zieht er wieder los. Auch nach einer Stunde findet er nichts und legt sich schlafen. Dann endlich nieselt es doller und wir fangen einen halben Liter Trinkwasser fuer Tocco auf.

Nachtrag zur Zugfahrt:
Wir stiegen in den Nachtzug ein. Sofort lotste uns der Schaffner in ein riesiges "Abteil". Auf der linken Seite befand sich eine Reihe mit Runter-Klapp-Sitzen. In dem grossen Wagon stand nur ein einsames Fahrrad. Hier sollte ich Tocco anbinden. Mich wollte der Schaffner in ein normales Abteil bringen. Ich sagte ihm: "Kein Problem. Ich schlafe auch hier." Ich habe ja alles dabei, um auf dem Boden zu schlafen.

Da ich keine Fahrkarte besass, musste mir der Schaffner eine ausstellen, bzw. Eineinhalb, naemlich noch eine "halbe" fuer Tocco. Der Schaffner war clever und stellte ab einem Bahnhof spaeter aus. Dafuer verkaufte er mir 2 Pivo (Bier) fuer je 20 Kunar (etwa 2,60 €). Eines davon bekam ich. Eines war fuer ihn. Dafuer stoerte mich die ganze Nacht niemand mit Fahrkartenkontrolle und 10 Minuten vor Ankunft in Split weckte er mich und ich konnte in Ruhe alles einpacken.

04.10.2013 Freitag, 40. Tag
Aktuell am Bahnhof Vrhovine um 0 Uhr etwa 0°. Tocco schlaeft mit seiner Hundedecke auf meinem duennen Schlafsack. Um 1:15 Uhr steigen wir in den Zug ins warme Split. Um 1:30 Uhr faehrt er los und um 6:30 Uhr kommt er am Mittelmeer an. 10°, und ansteigend da gleich die Sonne aufgeht.
Wir schauen uns die Stadt ein wenig an. Bei Sonnenaufgang ist es noch ruhig. Gegen 9 Uhr wird es lebhaft und voll, immer mehr Touristen mischen sich unter die einheimischen Arbeiter.
Wir sondieren die Lage fuer uns. Eisenbahnschienen enden hier. Bus ist schwierig, die meisten nehmen keine Hunde mit. Laufen! Auf dem Festland oder eine der vielen Inseln? Wir nehmen die Faehre um 10:30 Uhr nach Vela Luka auf Korcula und wandern dort noerdlich bis an die Kueste. Als es nicht mehr weiter nach Norden geht, lagern wir. Tocco ist muede. Auf dem Schiff schlief er etwas. Aber die ganze Nacht davor fast gar nicht. Die erste Nachthaelfte musste er laufen. Die zweite Haelfte im Zug schlief er arg wenig, schaukelte ihm wohl zuviel. Die Zuege wackeln deutlich mehr als in Deutschland.

Von unserem Lagerplatz aus geniessen wir die Ruhe und die schoene Aussicht auf das Meer und die Insel Hvar, die Halbinsel Peljesac und die Berge des dahinter liegenden Festlands.

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